Die Niederlande und Argentinien haben bei ihrem dramatischen Viertelfinal-Spiel auch einen WM-Rekord an Gelben Karten aufgestellt. Insgesamt 15 Verwarnungen für Spieler beider Teams gab es nach Angaben des Statistik-Dienstleisters OptaFranz zuvor noch bei keinem Spiel in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften.
Der Niederländer Wout Weghorst sah seine Gelbe Karte am Freitagabend sogar, als er noch auf der Ersatzbank saß. Argentinien setzte sich am Ende vor 88.235 Zuschauern im Lusail-Stadion mit 4:3 im Elfmeterschießen durch.
Trotzdem kritisierte Stürmerstar Lionel Messi den spanischen Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz: «Ich möchte nicht über Schiedsrichter sprechen, weil du bestraft werden kannst. Du kannst nicht sagen, was du denkst.» Dieser Referee aber sei dem Spiel nicht gewachsen gewesen.
Auch der deutsche Schiedsrichter Patrick Ittrich kritisierte als Experte bei Magenta TV die Spielleitung seines Kollegen. Seiner Meinung nach hätte Mateu Lahoz bei einer Rudelbildung in der 89. Minute sogar noch den Argentinier Leandro Paredes und den Niederländer Virgil van Dijk vom Platz stellen müssen.
«Paredes hat zwei Ursachen gesetzt: Einmal die Rudelbildung und einmal das Schießen des Balles zur Auswechselbank. Das ist Gelb-Rot», sagte Ittrich. «Dann kommt van Dijk aus 80 Metern angerannt und stößt ihn einfach um. Da ist es irrelevant, ob er es mit der Brust macht oder mit den Händen oder dem Ellenbogen. Das ist in meinen Augen eine Tätlichkeit, also hätte es hier eine Gelb-Rote Karte und eine Rote Karte geben müssen. Da ist ihm das Spiel entglitten und das merkt ein Schiedsrichter.»