Im NFL-Stadion der Miami Dolphins hat Jannik Sinner erneut die Muskeln spielen lassen und erstmals in seiner Karriere das Masters dort gewonnen. Im Finale bezwang der 22-Jährige aus Italien den Bulgaren Grigor Dimitrow in nur 1:13 Stunden 6:3, 6:1. Für Sinner war es der 22. Sieg im 23. Spiel des Jahres – nach den Triumphen bei den Australian Open und in Rotterdam verlor er bislang nur das Halbfinale von Indian Wells gegen Carlos Alcaraz. In der Weltrangliste zieht Sinner nun an dem Spanier vorbei und steht als erster Tennis-Profi aus Italien auf Rang zwei.
«Das war mein drittes Mal hier im Finale und ich dachte mir schon, dass ich dieses Mal der Glückliche bin», sagte Sinner. «Ich bin sehr erfreut, dass ich die große Trophäe halten darf.» Dimitrow war dabei nach seinen starken zwei Wochen in Florida klarer Publikumsfavorit gewesen, seit den Siegen als Außenseiter gegen Alcaraz im Viertelfinale und gegen Olympiasieger Alexander Zverev im Halbfinale feierten ihn die Fans. «Ich habe mich hier wie ein Rockstar gefühlt», sagte der 32-Jährige. «Die zehn Jahre haben aber heute leider einen Unterschied gemacht. Es ist ganz klar Janniks Woche, er spielt unfassbares Tennis.»
«Ich bin sehr stolz, wie ich damit umgegangen bin», sagte Sinner. «Das war sehr gut. Ich bleibe einfach im Hier und Jetzt.» Für Sinner ist es der zweite Karriere-Sieg bei einem Masters nach dem Erfolg in Toronto im vergangenen Jahr.
Sinner überholt Alcaraz in der Weltrangliste
Durch den Sieg klettert Sinner auf Rang zwei der Weltrangliste. Vor ihm ist nur der Serbe Novak Djokovic, der nach dem frühen Aus in Indian Wells zu Beginn des Monats auf die Teilnahme an dem Turnier in Miami verzichtet hatte. Der Spanier Carlos Alcaraz rutscht auf Rang drei, Zverev steht auf Rang fünf. Dimitrow klettert durch die Erfolge in Miami auf Rang neun der Tennis-Weltrangliste und ist erstmals seit 2018 wieder in den Top Ten.
«Das bedeutet mir viel», sagte Sinner über Rang zwei. «Das ist ein großartiges Gefühl und ich hätte nie gedacht, an diesem Punkt anzukommen. Ich komme aus einer normalen Familie und mein Vater und meine Mutter arbeiten beide noch», berichtete der Südtiroler. Für den Sieg in Miami bekommt er 1,1 Millionen US-Dollar Preisgeld (rund 1,02 Millionen Euro).
Schon im ersten Siegerinterview auf dem Platz kam Sinner auf die anstehende Sandplatz-Saison zu sprechen. «Da habe ich normalerweise so meine Probleme», sagte er. «Mal sehen, was ich dieses Jahr schaffen kann. Du hast nicht viel Zeit. Es gibt nicht mal eine Woche, um sich an den Sandplatz zu gewöhnen.»