«Maschine» Bayern München mit «Gier» gegen Dynamo Kiew

Der FC Bayern möchte zwei Wochen nach dem 3:0 beim FC Barcelona den nächsten großen Abend in der Champions League bejubeln. Mit einem Sieg am heutigen Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) gegen Dynamo Kiew wollen die Münchner den ersten Tabellenplatz in ihrer Gruppe festigen.

«Natürlich war der Sieg in Barcelona gut und wichtig. Aber jetzt steht ein anderer Gegner da, der wieder versucht, uns das Leben schwerzumachen», sagte Fußball-Nationalspieler Serge Gnabry. «Wir müssen die gleiche Gier haben, das Spiel zu gewinnen.»

Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann will sich in der heimischen Allianz Arena auf keinen Fall vom ukrainischen Meister stoppen lassen. Nagelsmann erwartet einen sehr defensiv eingestellten Gegner. «Es wird eine Hauptaufgabe sein, diesen kompakten Block zu umspielen», sagte Nagelsmann. Der 34-Jährige wies auf wichtige taktische Aspekte hin. «In der Restverteidigung wollen wir mehr Druck haben. Die Kontervermeidung ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn wir das umsetzen, können wir unserer Favoritenrolle auch gerecht werden.»

Für Kiews Trainer Mircea Lucescu ist es keine Frage, wer die Nummer 1 ist: Der FC Bayern. «Für mich ist das die beste Mannschaft und der größte Favorit in der Champions League», sagte der Coach in München.

Ausgangslage: Nach acht Pflichtspielsiegen am Stück soll auch gegen Kiew ein Münchner Erfolg her. «Wir nehmen uns immer wieder neue Ziele vor. Spiel für Spiel schauen wir, dass wir nicht nachlassen. Es ist viel Spielfreude dabei, das wollen wir beibehalten», sagte Gnabry. Die Bayern sind seit 23 Champions League-Gruppenspielen ungeschlagen, erreichten dabei 20 Siege und 3 Unentschieden.

Personal: Nagelsmann hat fast den kompletten Kader zur Verfügung. Ersatztorhüter Sven Ulreich fehlt nach seiner Knieverletzung. Corentin Tolisso geht es nach Wadenproblemen zwar wieder besser, aber bis zur Rückkehr dauert es noch. Das Comeback naht bei Kingsley Coman, der nach seinem Eingriff am Herzen schon wieder mit dem Team trainiert. Für Kiew ist er noch keine Option.

Tore: Weltfußballer Robert Lewandowski war in seinen vergangenen 17 Einsätzen in der Champions League an 27 Toren direkt beteiligt. 22 Tore erzielte er selbst, dazu gab er 5 Vorlaufen. Thomas Müller könnte der achte Königsklassen-Star und der erste deutsche Profi werden, der die Marke von 50 Toren knackt. Beim 3:0 in Barcelona glückte ihm der 49. Treffer.

Gegner: Kiew blieb bei vier Remis und drei Niederlagen in den vergangenen sieben Champions-League-Auswärtsspielen sieglos. Den letzten Dreier auswärts gab es in der Gruppenphase 2015 beim 2:0 in Porto. In der heimischen Liga überzeugte Kiew in diesem Jahr mit acht Siegen in neun Spielen bei 25:2 Toren. «Für uns ist es sehr wichtig, dass wir auf so einem hohen Niveau spielen. Wir freuen uns einfach auf das Spiel», sagte Coach Lucescu. «Bayern München ist wirklich eine Maschine. Die Mannschaft ist fast programmiert, zu siegen und Punkte zu holen.»

Bilanz: Die Europapokalbilanz gegen Kiew, gegen das die Münchner zuletzt vor zwei Jahrzehnten spielten, ist überraschend durchwachsen. Fünf Siegen stehen ein Remis und vier Niederlagen gegenüber.

Von Christian Kunz und Klaus Bergmann, dpa