Die erste Niederlage seiner erst kurzen Amtszeit beim FC Bayern wurmte Julian Nagelsmann gewaltig: «Niederlagen schmerzen immer.»
«Zum einen, weil es die erste war und zum anderen, war sie total vermeidbar», sagte der 34-Jährige nach dem 1:2 des deutschen Fußball-Seriensiegers gegen Eintracht Frankfurt. «Wir hatten sehr vieles selber in der Hand und demnach kann man auch viele Lehren daraus ziehen.»
Die Münchner führen die Tabelle zum Start in die Länderspielpause weiter an, wenngleich nur dank des besseren Torverhältnisses vor dem in Bielefeld mit 4:0 siegreichen Team von Bayer Leverkusen. Nach der Länderspielpause kommt es am 17. Oktober zum Gipfeltreffen. «Wir müssen die Niederlage analysieren. Wenn die Jungs von den Nationalmannschaften kommen, werden wir uns vorbereiten, damit wir das nächste Spiel gewinnen», sagte der Münchner Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
«Das ist eine ungewohnte Situation»
Ehrenpräsident Uli Hoeneß und der langjährige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge debattierten nach der Niederlage auf der Tribüne gestenreich, wie ihr Lieblingsclub trotz riesigem Chancenplus und großer Überlegenheit hatte verlieren können. «Wenn wir das 2:1 machen, dann kann es auch 3:1 ausgehen oder 4:1. Dann stehen wir wieder und singen Super-Bayern. Und so ist es nichts mit Super-Bayern», sagte Thomas Müller. «Jetzt haben wir auch noch zu Hause verloren. Das ist eine ungewohnte Situation, ein ungewohntes Gefühl.»
Nur Nationalspieler Leon Goretzka gelang es, den herausragenden Eintracht-Keeper Kevin Trapp zu überwinden (29. Minute). Martin Hinteregger (32.) und Filip Kostic (83.) ließen die nach dem 1:0 in der Europa League gegen Antwerpen erstmals unter Trainer Oliver Glasner siegreiche Mannschaft ein weiteres Mal jubeln. «Wir gehen sehr glücklich in die Länderspielpause», sagte Glasner. «Wir genießen den Moment.»
Bravouröse Vorstellung von Eintracht-Keeper Trapp
Danach war den Münchnern keineswegs. Nach neun Pflichtspielsiegen am Stück traf Nagelsmann & Co. die Niederlage unerwartet. «Wir haben ähnliche Dinge nicht richtig gemacht, die wir auch in den vergangenen Wochen hatten. Da hat es der Gegner aber nicht ausgenutzt», sagte Nagelsmann vier Tage nach dem 5:0-Torfest gegen Kiew. «Diesmal wurden wir bestraft.»
Das lag ganz besonders an Eintracht-Keeper Trapp. Der nicht für das aktuelle DFB-Team nominierte Torwart bot eine bravouröse Vorstellung. «Wir hatten eine fantastischen Torhüter», sagte Glasner. Der 31 Jahre alte Torwart selbst ließ sich nur zu gerne von Fans und Mitspielern feiern. «So ein Erfolg kann extrem dazu beitragen, dass wir uns mehr zutrauen und Selbstvertrauen kriegen. Wir haben ein Spiel in München gedreht, das muss uns viel Auftrieb geben.»