Das muss man zum Großen Preis der Türkei wissen

Knapp ein Jahr nach seinem vorzeitigen siebten WM-Triumph kehrt Lewis Hamilton in die Türkei zurück.

Diesmal wird auch das Formel-1-Rennen vor den Toren Istanbuls am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) zur Zitterpartie. Mercedes-Pilot Hamilton hat als WM-Spitzenreiter nur zwei Punkte Vorsprung auf Max Verstappen im Red Bull.

Gibt es in der Türkei wieder einen Formel-1-Krimi?

In der vergangenen Saison gab der Intercity Istanbul Park nach neun Jahren Pause sein Formel-1-Comeback. Die Corona-Pandemie machte die Rückkehr in den Notkalender möglich. Regen, niedrige Temperaturen und eine neu asphaltierte Strecke machten den Kurs zu einer «Eisbahn», wie es Lewis Hamiltons künftiger Mercedes-Teamkollege George Russell damals ausdrückte. 2020 wurde bei Hamiltons Sieg unter schwersten Bedingungen zu seinem vorzeitigen siebten WM-Titel aber erst Mitte November gefahren. Reifenhersteller Pirelli hat zudem eine weichere Mischung im Gepäck, die mehr Grip bieten soll. Nachdem Besucher im vergangenen Jahr wegen der Pandemie nicht an die Strecke durften, sind Fans diesmal zugelassen und hoffen auf ein Spektakel.

Lässt Hamilton Verfolger Verstappen hinter sich?

Der WM-Führende hat zweimal 2010 und 2020 in der Türkei gewonnen. Mit einem weiteren Erfolg zieht Lewis Hamilton mit dem Brasilianer Felipe Massa gleich, der seine Siege sogar nacheinander (2006 bis 2008) holte. Der Engländer ist zur Stelle, wenn andere Piloten Fehler machen. Max Verstappen im Red Bull wird aber wieder alles daran setzen, dass er die Führung in der Fahrerwertung übernimmt. Selbst eine Strafversetzung nach ganz hinten nach einem regelwidrigen Motorenwechsel hielt den Niederländer in Russland nicht von einer rasanten Fahrt auf Platz zwei hinter Hamilton ab. «Diese Saison hält uns alle auf Trab», sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff über den Titelkampf. Das bedeute, dass «wir die Saison aggressiv angehen müssen, um die bestmögliche Punkteausbeute herauszuholen.»

Kommt Vettel aus seinem Tief heraus?

Noch im Ferrari wurde Sebastian Vettel 2020 in der Türkei Dritter. Kann ihm nun ein ähnlicher Erfolg für sein neues Aston-Martin-Team gelingen? Der viermalige Champion stand in dieser Saison sogar schon zweimal (Aserbaidschan und Ungarn) kurz vor seinem ersten Grand-Prix-Erfolg für die Briten. Das sind Indikatoren für das Potenzial von Auto und Fahrer. In den vergangenen drei Rennen verpasste Vettel aber jeweils die Punkteränge und leistete sich auch Asphalt-Gerangel mit seinem Stallrivalen Lance Stroll, der sich 2020 sensationell seine erste Pole in Istanbul geschnappt hatte. Er wolle «versuchen, auch an diesem Wochenende wieder im Mittelfeld zu kämpfen», verkündete Vettel (34), der 2006 in Istanbul für BMW Sauber seinen ersten Formel-1-Einsatz im Training hatte.