Der Deutsche Olympische Sportbund hat im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 insgesamt 792.119 Mitglieder verloren. Dies geht aus einer vom DOSB veröffentlichten Bestandserhebung hervor.
Die aktuelle Statistik weist zum Stichtag 1. Januar 2021 insgesamt 27.012 419 Mitgliedschaften und damit 2,85 Prozent weniger als im Jahr vorher (2019: 27.804 538) aus.
Wie differenziert das Bild der Vereinslandschaft sei, zeige eine Erhebung des Freiburger Kreises, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Großsportvereine. Demnach sei im kompletten Jahr 2020 ein Rückgang von 102.211 auf nun 864.449 Mitglieder ermittelt worden, was einen Verlust von 10,57 Prozent bedeute, hieß es in der Mitteilung. Daran sei abzulesen, dass die Großsportvereine deutlich stärker vom Rückgang betroffen sind als kleinere und mittelgroße Vereine.
Im Jahresvergleich vom 1. April 2020 zum 1. April 2021 (nach 12 Monaten Pandemie) sei in der Gruppe der Großsportvereine sogar ein Mitgliederrückgang von minus 13 Prozent ermittelt worden, was sich vor allem auf ausbleibende Eintritte im ersten Quartal 2021 zurückführen ließe. Auch bei den kleineren und mittelgroßen Vereinen sei ein weiterer Rückgang im ersten Halbjahr 2021 zu erwarten.
«Ohne die negativen Effekte des erneut sehr schwierigen ersten Halbjahres 2021 bereits endgültig bewerten zu können, als unsere Vereine ihre Angebote nicht oder nur deutlich eingeschränkt durchführen konnten, lässt sich schon heute klar konstatieren: Unser Land muss jetzt wieder voll in Bewegung kommen», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. «Besonders gilt dies für Kinder unter sechs Jahren, bei denen die Rückgänge im Jahr 2020 zwischen 17 und 26 Prozent liegen. Gerade diese Zahlen sind ein herber Rückschlag für Sportdeutschland.» Hauptfaktor für die Entwicklung in der Altersgruppe bis sechs Jahre seien die fehlenden Neueintritte.