Verwirrung um Australian Open: Ungeimpfte doch zugelassen?

Ungeimpfte Tennisprofis könnten nun möglicherweise doch im kommenden Jahr zu den Australian Open zugelassen werden.

Allerdings wären die Auflagen streng: Australische Medien zitierten am Montag aus einer geleakten E-Mail des nationalen Verbandes Tennis Australia an die Women’s Tennis Association (WTA), wonach Spielerinnen und Spieler ohne vollständigen Impfschutz zwar nach Melbourne einreisen dürften, aber danach zwei Wochen in strikte Hotel-Quarantäne müssten. Geimpfte Profis bräuchten hingegen nur einen Corona-Test vor Abreise und einen innerhalb von 24 Stunden nach der Ankunft. Danach könnten sie sich frei bewegen.

Der Sportminister des Bundesstaates Victoria, in dem Melbourne liegt, betonte allerdings kurze Zeit später, eine endgültige Entscheidung darüber, ob ungeimpfte Teilnehmer überhaupt einreisen dürften, sei noch nicht gefallen. Die Gespräche darüber mit der australischen Regierung dauerten noch an. «Wir erwarten, dass das erst in den nächsten Wochen entschieden wird», so Martin Pakula.

Australische Spitzenpolitiker hatten zuletzt mehrmals betont, dass Ungeimpfte wahrscheinlich nicht am sportlichen Höhepunkt auf der Tennis-Tour zu Beginn der neuen Saison teilnehmen dürfen. Das Turnier soll vom 17. bis zum 30. Januar stattfinden. «Ich glaube nicht, dass ein ungeimpfter Tennisspieler ein Visum bekommen wird, um in dieses Land zu reisen», hatte der Premierminister von Victoria, Daniel Andrews, noch vor wenigen Tagen gesagt.

Für Debatten im Tennis über die Corona-Impfung sorgt insbesondere der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic. Der 34 Jahre alte Serbe ist zwar von einer Corona-Infektion genesen, will aber nicht öffentlich machen, ob er gegen das Virus geimpft ist oder nicht. Das sei Privatsache, hatte Djokovic in einem Interview betont.

Der Titelverteidiger ist auf Rekordjagd: Der Gewinner von 20 Grand-Slam-Turnieren hat neunmal in Melbourne triumphiert, ein weiterer Erfolg in gut drei Monaten würde ihn bei den vier wichtigsten Turnieren zum alleinigen Rekordhalter vor dem Schweizer Roger Federer und dem Spanier Rafael Nadal machen. «Natürlich möchte ich gern hin», hatte er gesagt.