Gewerkschaftsbund: China missachtet Olympia-Regeln

Drei Monate vor den Olympischen Winterspielen in Peking hat der Internationale Gewerkschaftsbund ITUC die in China herrschende kommunistische Partei und das Internationale Olympische Komitee wegen der dortigen Menschenrechtslage kritisiert.

«Die olympischen Sportarten haben Regeln, aber die Kommunistische Partei Chinas hat gezeigt, dass sie wenig oder gar keinen Respekt vor internationalen Gesetzen und Normen hat», heißt es in einem am  Dienstag veröffentlichten Bericht mit dem Titel «China: Eine Goldmedaille für Unterdrückung.» Eine Kopie des Dossiers sei auch an IOC-Präsident Thomas Bach gegangen. «Wenn es Medaillen für Unterdrückung gäbe, würde die Kommunistische Partei Chinas jedes Mal Gold bekommen», wurde ITUC-Generalsekretärin Sharan Burrow aus Australien zitiert.

Boykott-Forderungen

Die Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 statt. Dem autoritär regierten China werden von vielen Seiten Menschenrechtsverletzungen vor allem gegen Minderheiten wie den muslimischen Uiguren vorgeworfen. Menschenrechtsgruppen nennen als Beispiele für chinesische Repressalien die autonome Region Xinjiang, Tibet und Hongkong. Immer wieder werden Boykott-Forderungen laut.

«Wie können das Internationale Olympische Komitee (IOC) und seine Partner sicher sein, dass die Olympischen Winterspiele nicht zu Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen beitragen und dass die Athleten, ihre Teams, Journalisten und in einem Land, das von dieser Partei regiert wird, geschützt werden?», fragt die ITUC.

Unter anderen forderte die Gewerkschaft Sponsoren auf, «ihre Zusammenarbeit mit den Olympischen Winterspielen in Peking im Lichte der repressiven Politik der chinesischen Regierungspartei zu überprüfen».

Bach hatte Kritik am IOC und Boykott-Forderung stets zurückgewiesen. In der ARD hatte er im März unter anderem gesagt: «Wir können nicht unsere Regeln außerhalb des Kerns der Olympischen Spiele einem souveränen Staat überstülpen.» Das IOC sei «keine Weltregierung».