Weiter, raus oder zittern: Dortmund vor Endspiel in Lissabon

Nach den beiden Niederlagen mit insgesamt 1:7 Toren gegen Ajax Amsterdam steht Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund am vorletzten Gruppen-Spieltag der Champions League unter Druck.

Das Spiel bei Sporting Lissabon am Abend (21.00 Uhr/DAZN) ist sogar ein echtes Endspiel. Mit einem Sieg beim portugiesischen Meister wäre der BVB wegen des gewonnenen Direktvergleichs sicher weiter, im Falle einer Niederlage mit zwei Toren Unterschied aber auch schon sicher ausgeschieden.

«Wir spielen auf Sieg. So wie immer», sagte Trainer Marco Rose. «Auf Unentschieden spielen, ist keine Option. Das haut nicht hin, funktioniert nicht. Also spielen wir auf Sieg.» Von einem «Must-Win-Spiel» sprach Torwart Gregor Kobel. «Wir werden sehr, sehr aggressiv mit der nötigen Power reingehen.»

Wichtige BVB-Stars fehlen

Der Gruppensieg ist für die Dortmunder, die mit zwei Erfolgen in den Wettbewerb gestartet waren, nicht mehr erreichbar. Fehlen werden in Lissabon neben dem verletzten Torjäger Erling Haaland auch der gesperrte Abwehrchef Mats Hummels und Offensivspieler Thorgan Hazard nach einem positiven Corona-Test.

Wie der BVB den gesperrten Abwehrchef Mats Hummels ersetzen will, ließ Rose offen. Was er allerdings versprach: dass er nach der Partie Sporting-Coach Rúben Amorim auf ein Glas Wein einladen wollte. Denn am Abend vor der Partie war es bei der Pressekonferenz zu einer unangenehmen Situation gekommen. Als eine portugiesische Journalistin wissen wollte, was Rose von Amorim halte, stutzte der 45-Jährige.

«Öh, keine Ahnung», sagte Rose mit großen Augen, nachdem er der Übersetzung gelauscht hatte. Auch Dortmunds Pressesprecher wusste zunächst nicht, von wem die Rede ist. «Klären Sie uns gerne auf. Wer ist das denn?», sagte er in Richtung der Journalistin. Erst kurz darauf klärte sich das Missverständnis auf. Ob es möglicherweise an der Übersetzung gelegen hatte, blieb unklar.

Rose-Peinlichkeit

«Oh, Entschuldigung, das ist natürlich mega peinlich jetzt», sagte Rose, als er begriff, dass es sich bei Amorim um den Trainer von Sporting handelt. «Ein guter Trainer auf jeden Fall, dessen Namen ich nicht kannte.» Um zu verdeutlichen, wie unangenehm ihm die Situation war, lud er den 36-Jährigen direkt auf ein Getränk nach dem Spiel ein. «Morgen werde ich Rúben nach dem Spiel auf ein Glas Wein einladen. Weil das darf mir natürlich eigentlich nicht passieren, dass ich seinen Namen nicht auf dem Schirm habe. Das tut mir leid.»

Amorim selbst jedenfalls nahm die Sache locker. «Ich bin sehr glücklich über die Einladung, das ist eine nette Geste», sagte der lächelnde Sporting-Coach.