Italienische Justiz ermittelt gegen Juventus Turin

Der italienische Fußball-Erstligist Juventus Turin hat angesichts der Ermittlungen wegen Bilanz-Unregelmäßigkeiten betont, nach geltenden Normen gehandelt zu haben.

Juventus kooperiere mit den Ermittlern und der italienischen Börsenaufsicht, teilte der italienische Rekordmeister mit. Man sei der Ansicht, die Gesetze und Vorschriften eingehalten zu haben, die die Erstellung von Finanzberichten regeln.

Die Finanzpolizei durchsuchte am 26. November auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die Büros des Clubs in Turin und Mailand. Die Justiz wirft dem börsennotierten Verein vor, falsche Mitteilungen gemacht und Rechnungen über nicht-existente Transaktionen ausgestellt zu haben. Sie untersucht die Bilanzen aus den Jahren 2019 bis 2021. Medienberichten zufolge haben die Ermittler Kapitalerträge aus Geschäften im Wert eines dreistelligen Millionenbetrages im Visier.

Die Untersuchung «Prisma» richtet sich auch gegen die Club-Bosse. «Juventus Football Club S.p.A. nimmt die Einleitung von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Turin gegen das Unternehmen und einige seiner aktuellen Vertreter (Andrea Agnelli, Pavel Nedved e Stefano Cerrato) zur Kenntnis», hieß es in der Mitteilung des Vereins weiter.

Die Staatsanwaltschaft prüft nach eigenen Angaben verschiedene Transfers von Profi-Spielern und die Dienstleistungen von Beratern, die bei der Vermittlung involviert waren. Der Sportzeitung «Gazzetta dello Sport» zufolge ging es in von der Polizei abgehörten Gesprächen auch um Ex-Juve-Superstar Cristiano Ronaldo. Unter Berufung auf die Ermittler soll es sich dabei um ein vertrauliches Schreiben gedreht haben, das sich auf das Vertragsverhältnis des Portugiesen und ausstehende Gehaltszahlungen bezog, aber von den zuständigen Gremien nicht veröffentlicht wurde.