Jan-Lennard Struff hat im Davis Cup für die deutschen Tennis-Herren gegen Österreich zum 1:1 ausgeglichen.
Der 31 Jahre alte Sauerländer bezwang Dennis Novak mit 7:5, 6:4 und wahrte die Chance auf den zweiten Vorrundensieg seines Teams. Gewinnt das deutsche Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz, zieht Deutschland als Gruppensieger ins Viertelfinale ein.
Dominik Koepfer hatte zuvor im ersten Einzel mit der überraschenden 1:6, 5:7-Niederlage gegen den österreichischen Außenseiter Jurij Rodionov gepatzt. Verliert die deutsche Auswahl gegen Gastgeber Österreich, bestehen noch theoretische Chancen auf das Weiterkommen. Neben den sechs Gruppensiegern qualifizieren sich die zwei besten Zweiten für die K.o.-Runde. Am Vortag hatte die Davis-Cup-Auswahl auch ohne Spitzenspieler Alexander Zverev Serbien mit dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic 2:1 niedergerungen. Für die Entscheidung hatte das Doppel im Tiebreak des dritten Satzes gesorgt.
Struff stand unter Druck
Struff ging mit dem Druck, gewinnen zu müssen, in die Partie gegen den österreichischen Weltranglisten-118. Novak. Die Gastgeber treten in der aufgrund des Corona-Lockdowns in Österreich leeren Olympia-Halle ohne ihren Spitzenspieler Dominik Thiem an und haben keinen Spieler aus den Top 100 dabei. Der Warsteiner Struff, der am Samstag gegen den serbischen Weltranglisten-Ersten Djokovic chancenlos geblieben war, wurde seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich verdient in nur 73 Minuten durch.
Bei 5:4 schlug der Weltranglisten-51. erstmals zum Satzgewinn auf, musste aber das 5:5 hinnehmen. Sofort holte er sich aber die Führung zurück und beendete mit seinem dritten Ass den ersten Satz. Im zweiten Satz reichte ihm ein Break, mit einem weiteren Ass entschied er auch das Match für sich.
Koepfer zeigt sich selbstkritisch
Koepfer konnte gegen Rodionov lange nicht an seine Leistung vom Vortag anknüpfen, als er mit einem Sieg im ersten Einzel die Basis für die Überraschung gegen Serbien gelegt hatte. Die Nummer 54 der Welt erwischte einen ganz schwachen Start.
«Es hilft natürlich nicht, wenn du nicht vor drei Uhr ins Bett kommst nach so einem späten Match, aber ich denke mal, an dem lag es nicht», sagte der Schwarzwälder: «Ich hätte mich besser bewegen müssen und ihn in mit meiner Vorhand in Bedrängnis bringen müssen.»