Wirklich zufrieden wirkte Marco Reus nicht.
Obwohl er beim souveränen 5:0 (2:0) seines Teams im letzten Gruppenspiel gegen Besiktas Istanbul neben seinem Elfmetertreffer (45.+2) mit einem sehenswerten Zaubertor (53.) für den Höhepunkt des Abends gesorgt hatte, trauerte der Dortmunder Kapitän noch immer dem bereits vor zwei Wochen in Lissabon besiegeltem Aus in der europäischen Königsklasse nach. «Natürlich tut es immer noch weh, weil diese Mannschaft die Klasse und das Zeug hat, Champions League zu spielen», kommentierte der Nationalspieler beim Streamingdienst Amazon Prime.
Drei Tage nach dem bitteren 2:3 im Ligagipfel gegen den FC Bayern machte der locker herausgespielte Kantersieg gegen die hoffnungslos unterlegenen Türken aber immerhin Mut für die restlichen drei Spiele in der Fußball-Bundesliga vor Weihnachten gegen den VfL Bochum, Greuther Fürth und Hertha BSC. «Für uns ging es darum, Selbstvertrauen zu sammeln. Wir wollen uns wieder für die Champions League qualifizieren und wir wollen Druck auf die Bayern machen. Die letzten drei Spiele in diesem Jahr sind total wichtig, um mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen», sagte Reus.
Laune deutlich verbessert
Nicht nur dessen Solo vor dem 3:0 und die beiden Kopfballtreffer (68./81.) des erst in der 63. Minute für den BVB-Kapitän eingewechselten Erling Haaland besserten die Laune der Dortmunder spürbar auf. Dass auch Neuzugang Donyell Malen (29.) zum bereits vierten Mal in den vergangenen fünf Pflichtspielen traf, rundeten den versöhnlichen Auftritt ab. «Insgesamt haben wir uns ordentlich aus der Champions League verabschiedet», befand Rose.
Bei der Auslosung am kommenden Montag wird sich weisen, auf welchen Gegner der Gruppendritte aus Dortmund in den Play-offs der K.-o.-Runde am 17. und 24. Februar trifft. Vereinsboss Hans-Joachim Watzke äußerte bereits den Wunsch, dass sich die Profis die durch das verpasste Champions-League-Achtelfinale verlorenen 13 Millionen Euro in der Europa League zurückholen. Das wäre jedoch allenfalls bei einem Finalsieg zu schaffen.
BVB-Coach Rose geht die neue Mission weniger forsch als Watzke an, begann sich aber bereits nach dem Schlusspfiff der Partie mit dem weniger lukrativen und beachteten Wettbewerb anzufreunden: «Das lohnt sich auch dort. Es sind namhafte Vereine dabei. Umso weiter man kommt und umso mehr man am Titel schnuppert, wird es mehr Spaß machen. Es ist nun unsere Aufgabe, den Wettbewerb anzunehmen.»