Pannentag für deutsche Skispringer in Bischofshofen

Erst ein Sturz, dann zu kurze Flüge und am Ende auch noch eine Disqualifikation: Die deutschen Skispringer haben zwei Tage nach dem Ende der 70. Vierschanzentournee einen echten Pannentag erwischt.

Karl Geiger landete am Samstag in Bischofshofen nach zwei Sprüngen auf jeweils 132 Meter auf Rang acht und wurde damit bester Deutscher. Sein Kumpel Markus Eisenbichler sprang erst fehlerhaft und wurde dann auch noch wegen seines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert. Zuvor war Severin Freund im ersten Durchgang gestürzt.

«Leider ein gebrauchter Tag, der sich aber angekündigt hat», kommentierte Deutschlands letzter Tournee-Sieger Sven Hannawald in der ARD mit Blick auf die hohe Belastung der vergangenen beiden Wochen. Geiger resümierte: «Es war ein schwieriger Tag. Die Sprünge waren okay, aber die Übergranate war jetzt nicht dabei.»

Norwegischer Doppelerfolg

Das kräfteraubende Traditionsevent rund um den Jahreswechsel schienen andere Nationen besser weggesteckt zu haben. Auf der riesigen Sprunganlage im Pongau siegte der Tournee-Zweite Marius Lindvik aus Norwegen (133,5 und 139 Meter) vor Landsmann Halvor Egner Granerud und dem Österreich Jan Hörl. Tournee-Sieger Ryoyu Kobayashi (135 und 133,5 Meter) aus Japan kam diesmal nicht über Rang vier hinaus. Aus dem deutschen Team schaffte es nur Geiger unter die besten Zehn. Andreas Wellinger wurde 19. und sieht sich «auf dem richtigen Weg».

Für das deutsche Team lässt sich das knapp vier Wochen vor dem Start der Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar) nicht behaupten. Geigers Dominanz von vor Weihnachten ist weg, auch die mannschaftliche Geschlossenheit ist nicht mehr so groß wie zu Saisonbeginn. Für das Teamspringen am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) sind die Deutschen im Gegensatz zu den immer stärkeren Gastgebern aus Österreich sowie Norwegen nur Außenseiter.

Freund: «Es ist sau bescheuert»

Team-Weltmeister Freund dürfte für das Quartett wohl kein Kandidat sein. Nach einem Sprung auf 128 Meter landete der 33-Jährige zunächst normal, kam dann aber im Auslauf bei hohem Tempo zu Fall. «Gefühlt bin ich schon im Telemark gestanden, im nächsten Moment bin ich gelegen», beschrieb Freund, den der Sturz auch eine Teilnahme am zweiten Durchgang des Wettbewerbs kostete. Den Grund für den Sturz konnte Freund nicht benennen. «Es ist sau bescheuert.»

Körperlich geht es dem Olympiasieger von 2014 aber gut. «Sollte alles passen. Ich hoffe, dass nicht irgendwelche blauen Flecken auftauchen. Soweit nichts, was ich jetzt merken würde», sagte Freund in der ARD. Der Niederbayer ist erst zur Vierschanzentournee zum deutschen Weltcup-Team gestoßen und kämpft um einen Olympia-Platz.