Für Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin haben die Olympischen Winterspiele in China mit einem herben Dämpfer begonnen. Die Topfavoritin auf die Goldmedaille rutschte im ersten Durchgang des Riesenslaloms nach nur wenigen Toren weg und schied völlig überraschend aus.
Der Sieg ging an die Schwedin Sara Hector, die auch drei der vier vergangenen Weltcup-Rennen in dieser Disziplin gewonnen hat. Zweite wurde die Italienerin Federica Brignone vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami. Die einzige deutsche Starterin, Emma Aicher, wurde bei ihrem Olympia-Debüt 21. und war «sehr zufrieden».
«Ich werde jetzt nicht weinen, das verschwendet nur Energie», sagte Shiffrin, die bei den Spielen in Pyeongchang vor vier Jahren den Riesenslalom gewonnen hatte. Natürlich verspüre sie «große Enttäuschung», so die Amerikanerin. Sie wolle den Fokus nun aber auf ihre nächsten Rennen richten. Bereits am Mittwoch steht für die Damen der Slalom an. Dieser ist Shiffrins Paradedisziplin. Auch dort gehört die 73-malige Weltcupsiegerin also zu den Gejagten.
Der Hang in Yanqing mache «wirklich Spaß» und die Bedingungen seien «unglaublich», sagte Shiffrin, die keinerlei Ausreden für ihr frühes Aus suchte. Man könne bei der Suche nach der Ursache für ihren Patzer zurück zu den Rückenproblemen gehen, die sie nach dem Saisonauftakt in Sölden hatte. Oder zur coronabedingten Quarantäne Ende Dezember, wegen der sie erneut nicht trainieren konnte. Das wolle sie aber nicht, so die 26-Jährige. «Es ist einfach so: Ich bin ein paar gute Schwünge gefahren und einen etwas schlechter», betonte sie. «Und ich habe den höchsten Preis dafür bezahlt.»
In ihren vorherigen fünf Rennen bei Olympischen Spielen war Shiffrin stets in die Top 5 gefahren. Zweimal holte sie Gold, einmal Silber. In China hat sie sich vorgenommen, in allen Disziplinen zu starten.
Ihre US-Temkollegin Nina O’Brien stürzte bei der Zieleinfahrt im zweiten Lauf schwer und wurde nach minutenlanger Behandlung abtransportiert.