Nach dem Rekord-Pokalsieg hüpften die Basketballer von Alba Berlin im goldenen Konfettiregen umher. Durch ein 86:76 (39:43) im Endspiel in eigener Halle gegen die Hakro Merlins Crailsheim holte sich der deutsche Meister zum elften Mal den nationalen Pokal.
So oft hat in Deutschland noch kein Club den Cup-Wettbewerb gewonnen. Bislang hatte sich Alba die Bestmarke mit Bayer Leverkusen teilen müssen.
«Es ist eine unglaubliche Euphorie. Das ist unglaublich geil. Aber es war unglaublich tough», sagte Berlins Nationalspieler Johannes Thiemann nach dem Finale beim Internetanbieter Magenta Sport. Bester Werfer bei den Berlinern war Nationalspieler Maodo Lo mit 20 Punkten, der nach der Partie auch zum wertvollsten Spieler gewählt wurde. «Einen Titel zu gewinnen, ist immer etwas besonders. Das tut einfach gut», sagte Lo.
Shorts bei den Merlins stark
Bei den starken Merlins kam T.J. Shorts auf starke 30 Zähler. «Es tut weh», sagte der Amerikaner. «Wir sind hierhergekommen, um den Titel zu holen. Aber das ist kein Rückschlag. Ich bin superstolz auf die Jungs. Wir werden wiederkommen.»
Im Halbfinale hatte sich Alba gegen die Niners Chemnitz mit 91:81 durchgesetzt, Crailsheim hatte die Basketball Löwen Braunschweig mit 85:71 besiegt. Den Braunschweigern half auch die Unterstützung von NBA-Star und Alleingesellschafter Dennis Schröder von der Tribüne nichts. Titelverteidiger Bayern München war im Viertelfinale an Chemnitz gescheitert.
Eine Woche zuvor hatte Alba die Merlins in der Liga noch klar mit 106:74 besiegt. Doch den Hauptstädtern war klar, dass es dieses Mal nicht so einfach werden würde. Wie schon im Halbfinale gegen Chemnitz fanden die Berliner nur schwer in die Begegnung und liefen vor der Pause stets einem Rückstand hinterher. Lo hatte bereits am Samstagabend auf die enorm kurze Pause für die Berliner zwischen beiden Partien von nicht einmal 18 Stunden hingewiesen. Und in der Tat wirkte Alba anfangs etwas müde.
Die Merlins nutzten das mit schnellem Basketball und führten Mitte des zweiten Viertels sogar mit 16 Punkten (37:21). Vor allem T.J. Shorts war von den Berlinern kaum zu stoppen und hatte zur Halbzeit bereits 17 Punkte auf seinem Konto. Wie gegen Chemnitz ließ sich Alba von dem deutlichen Rückstand aber nicht beirren. Angeführt von Lo holte der große Favorit Punkt für Punkt auf und lag so nach 20 Minuten nur noch mit vier Zählern hinten (39:43).
Erste Berliner Führung nach der Halbzeit
Nach dem Seitenwechsel kippte das Momentum weiter in Richtung des deutschen Meisters. Crailsheims Star T.J. Shorts musste nach drei Foule mehr Zeit als geplant auf der Bank verbringen. Alba nutzte das und ging durch einen Dreier von Jaleen Smith erstmals in Führung (53:52). Zwar stemmten sich die Merlins bei ihrer Final-Premiere weiter mit aller Macht gegen die drohende Niederlage, durch zwei erfolgreiche Dreier von Jonas Mattisseck setzten sich die Berliner aber erstmals ab.
Den Merlins ging jetzt die Kraft aus, T.J. Shorts brachte sie aber noch einmal auf drei Zähler heran (79:76). Doch dann versenkte Lo einen Dreier eiskalt und machte damit den nächsten Berliner Titel perfekt.