Geiger holt Podestplatz in Lillehammer – Kraft gewinnt

Zufrieden zeigte Karl Geiger nach dem ersten Podestplatz bei der diesjährigen Raw-Air-Serie den gehobenen Daumen in die Kamera.

Im Kampf um das Gelbe Trikot für den Weltcup-Besten des Winters war es aber kein besonders guter Tag für den 29 Jahre alten Skispringer, der als Tagesdritter knapp hinter Dauerrivale Ryoyu Kobayashi aus Japan landete.

«Natürlich schielt man da schon hin, aber ich kann die Sachen wenig beeinflussen. Ich habe einen guten Wettkampf gemacht. Im Gesamtweltcup habe ich verloren, aber ich kann mir trotzdem nix vorwerfen», sagte Geiger in Lillehammer. Ein kurzzeitiger Stromausfall hatte im Olympia-Ort von 1994 für kleine Verzögerungen gesorgt, doch es ging nach Behebung des Problems zügig weiter.

Geiger: «Es war durchweg positiv»

Sprünge auf 135 und 134,5 Meter hatten Geiger zwar Rang drei beschert, reichten aber nicht gegen Österreichs Tagessieger Stefan Kraft und den Japaner Kobayashi, der nun 63 Zähler vor dem Allgäuer liegt und so Kurs auf den Triumph im Gesamtweltcup nimmt. Geiger war trotzdem bestens gelaunt. «Es war durchweg positiv. Es war eine deutliche Steigerung. Beide Sprünge waren gut. Ein bisschen Luft ist noch da, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Tag», sagte der Team-Weltmeister im ZDF. Bundestrainer Stefan Horngacher nannte die Sprünge seines Top-Athleten «nicht perfekt, aber gut».

Hinter Geiger schafften es auch Markus Eisenbichler (6.), Constantin Schmid (12.), Severin Freund (18.) und Stephan Leyhe (26.) in den zweiten Durchgang. Eine Pause gibt es für die Flieger im Endspurt des Winters nicht mehr, auch nicht nach den zehrenden Winterspielen von Peking. Direkt nach dem Springen von Lillehammer wurde gepackt, weil ab Freitag drei weitere Wettbewerbe am Holmenkollen in Oslo anstehen.

Wellinger: «nix zusammengebracht»

Dort muss sich dann vor allem Andreas Wellinger steigern. Der Olympiasieger von 2018 ist bei seinem Comeback im Weltcup direkt im ersten Durchgang ausgeschieden. Der 26 Jahre alte Wellinger kam nicht über 118,5 Meter hinaus und landete damit auf dem 41. Platz. «Es ist nur irgendwie Oberkörper, Arme ziehen und dann auf den Ski drauflegen», kommentierte Wellinger. «Ich weiß, dass ich viel besser skispringen kann. Ich habe gestern und heute nix zusammengebracht.»

Wellinger war kurz vor den Winterspielen in Peking positiv auf das Coronavirus getestet und in der Folge nicht für die Wettbewerbe in China nominiert worden. Nun ersetzt Wellinger in Norwegen den formschwachen Pius Paschke. In Oslo will er beweisen, dass dieser Tausch zurecht erfolgt ist.