Setzt sich der FC Bayern München noch weiter ab? Im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga will das Bayer Leverkusen am Samstag nur zu gerne verhindern.
Borussia Dortmund dürfte Top-Stürmer Erling Haaland derweil auch am 25. Spieltag fehlen, während es für Max Kruse zum schnellen Wiedersehen mit seinem Ex-Club kommt.
Haaland: Bei Borussia Dortmund wird das lange Warten auf ein Comeback von Erling Haaland wohl weiter gehen. Auch im Spiel am Sonntag (15.30) beim FSV Mainz 05 dürfte der seit nunmehr sechs Wochen fehlende Torjäger nicht im Kader des Tabellenzweiten stehen. Die Muskelverletzung im Adduktorenbereich ist hartnäckiger als erwartet. Alle Hoffnungen, dass der Norweger nach seinem ersten Teamtraining vor eineinhalb Wochen im Kreise der Reservisten kurz vor einer Rückkehr steht, erwiesen sich als Wunschdenken. Zuletzt trainierte Haaland wieder individuell.
Topspiel in München: Erster gegen Dritter. Die Offensivfreude beider Teams verspricht beste Fußball-Unterhaltung im Spitzenspiel am Samstag (15.30 Uhr). Sowohl der FC Bayern (75) als auch Bayer Leverkusen (63) hatten nach 24 Spieltagen noch nie so viele Tore auf dem Konto. Mit dem besten Rückrunden-Start ihrer Bundesliga-Geschichte reist die Werkself selbstbewusst in den Süden – obwohl das Hinspiel desaströs mit 1:5 geendet hatte. Beim FCB kehrt Thomas Müller nach überstandener Coronavirus-Infektion wohl wieder zurück. Ein Einsatz von Manuel Neuer scheint hingegen fraglich.
Kruse gegen Union: Erst vor fünf Wochen wechselte der Max Kruse überraschend vom 1. FC Union Berlin zum VfL Wolfsburg. Schon an diesem Samstag gibt es das Wiedersehen. Der 33 Jahre alte Stürmer hat großen Anteil daran, dass sich die Berliner in der vergangenen Saison für den internationalen Wettbewerb qualifizierten und auch in diesem Jahr im Halbfinale des DFB-Pokals stehen. Trotzdem wurde bei seinem Abschied deutlich, dass insbesondere Kruses Verhältnis zu Trainer Urs Fischer am Ende belastet war. «Ich hatte eine sehr intensive und geile Zeit bei Union, keine Frage. Aber für mich lief das zweite Jahr nicht mehr so wie das erste. Ich war nicht mehr so zufrieden wie im ersten Jahr», hatte Kruse im ZDF-«Sportstudio» gesagt.
Bielefeld vs. Augsburg: Verlieren verboten! Die Partie zwischen dem nur zwei Punkte voneinander entfernten Tabellennachbarn am Freitag (20.30 Uhr) könnte Signalwirkung für den weiteren Saisonverlauf haben. Mit einem Sieg würde sich der Bundesliga-14. aus Bielefeld vorerst von der Abstiegszone absetzen. Die Gäste stehen nach dem 1:1 gegen den BVB am vergangenen Spieltag erstmals seit dem 19. Spieltag nicht mehr auf einem der drei letzten Plätze. Brisant: Mit nur zwei Siegen gehört die Arminia zu den heimschwächsten Teams der Liga. Augsburg gewann nur eines seiner zwölf Auswärtsspiele. Zuletzt gab es in der Fremde drei Niederlagen in Serie.
Mintzlaffs Emotionen: Gegen den SC Freiburg dürfte es für Oliver Mintzlaff wieder emotional werden. Diesmal aber rein sportlich. Schließlich geht es gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Qualifikation zur Champions League. Oder besser gesagt: Um viel Geld. Unter der Woche hatte der normalerweise kühle Club-Boss bei einer Stellungnahme zur Kritik an RB Leipzig mit dem später abgesagten Europapokal-Spiel gegen Spartak Moskau mit feuchten Augen «emotionale Löcher» beklagt. Kurz darauf ließ er wissen, was er von der neuen Debatte über den Umgang mit der UEFA-Prämie für das kampflose Erreichen des Viertelfinals hält: «Diese Diskussion kotzt mich total an. Jeder soll erst einmal bei sich selber anfangen.» Ein Sieg gegen Freiburg könnte Stimmung und Wortwahl Mintzlaffs positiv beeinflussen.
Krisen-Duell: Seit neun Spielen ist der VfB Stuttgart nun schon sieglos. So lange wie kein anderer Bundesligist. Gerade mal zwei Punkte gab es in diesem Zeitraum, der dritte Abstieg in sechs Jahren wird immer wahrscheinlicher. Gegen Bochum (1:1) und Hoffenheim (1:2) kassierten die Schwaben zuletzt heftige Rückschläge. Noch steht Trainer Pellegrino Matarazzo öffentlich aber nicht zur Diskussion. «Der Wille zum Siegen soll die Angst zum Verlieren überwiegen», gibt er vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach als Credo für den Saisonendspurt aus, in dem die psychische Verfassung seiner Spieler immer wichtiger werden dürfte. Immer spannender wird zu beobachten, wie lange die Stuttgarter noch die Ruhe bewahren und ab wann die Angst, abzusteigen, womöglich doch den Glauben daran, die Klasse zu halten, überwiegt.