Das Internationale Paralympics Komitee hat nach Ansicht von Friedhelm Julius Beucher mit dem nachträglichen Ausschluss von Russland und Belarus die Winter-Paralympics in Peking gerettet.
Das Governing Board des IPC habe der erdrückenden Mehrheit der Nationalen Paralympics Komitees nachgegeben, sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». «Alle fanden, die Spiele müssen gerettet werden, indem man diese unmögliche Entscheidung zurücknimmt, die Moral und Werte der Paralympischen Bewegung im Mark getroffen hat», sagte Beucher.
Die Exekutive des IPC hatte am Donnerstag die nur einen Tag zuvor getroffene Entscheidung rückgängig gemacht, dass Sportler aus Russland und Belarus als neutrale Athleten in China starten dürfen. «Ich zolle dem Governing Board Respekt dafür, einen Beschluss innerhalb von 14 Stunden auf den Kopf zu stellen», sagte der deutsche Verbandschef. Die ganze Welt habe ihr Unverständnis für die Entscheidung des IPC ausgedrückt und auf allen Kommunikationskanälen Druck gemacht. «Das ist nichts, was man beklagen sollte, sondern gelebte Demokratie. Insofern bin ich stolz, Teil dieser Bewegung gewesen zu sein», betonte er.
Beucher kritisierte zugleich das Internationale Olympische Komitee für die Vergabe der Olympischen Winterspiele und der an diesem Freitag beginnenden Paralympics an Peking. Dies sei ein Ort, an den Olympische und Paralympische Spiele nicht gehörten. «Das Internationale Olympische Komitee hat die verdammte Pflicht, Menschenrechtsverletzungen und den Zustand demokratischer Freiheiten in einem Gastgeberland nicht auszublenden», sagte er. Das lasse sich nicht trennen, und deshalb sei es zwingend notwendig, dass das IOC die Vergabe von Olympischen und Paralympischen Spielen mit Menschen- und Freiheitsrechten vor allem mit Nachhaltigkeit verknüpfe.