Fußball-Nationalspieler Kai Havertz würde für die Auswärtsreisen mit dem FC Chelsea wegen der Sanktionen gegen den russischen Clubbesitzer Roman Abramowitsch Auswärtsreisen auch aus eigener Tasche zahlen.
«Das wäre gar kein Problem», sagte der 22-Jährige bei einer Pressekonferenz: «Es gibt wichtigere Dinge auf der Welt gerade, als die Frage, ob wir mit dem Flugzeug oder dem Bus zu einem Auswärtsspiel kommen. Ich würde bezahlen.»
Nur dank einer Sonderlizenz der britischen Regierung darf Chelsea den Spielbetrieb überhaupt fortsetzen. Zu den Auflagen nach Russlands Invasion in die Ukraine gehört, dass die Reisekosten zu einem Auswärtsspiel nicht mehr als 20.000 Pfund (ca. 24.000 Euro) betragen dürfen. Match-Tickets und Fanartikel darf Chelsea vorerst nicht mehr verkaufen. Mehrere Werbepartner setzten ihr Engagement aus.
Trotz der Sanktionen «gute Stimmung»
«Jeder weiß, dass es nicht leicht ist. Das Beste, was wir tun können, ist guten Fußball zu spielen. Alles ist härter für uns im Moment», sagte Havertz vor dem Achtelfinale des englischen Titelverteidigers in der Champions League am Mittwoch bei OSC Lille in Frankreich: «Wir wissen, dass es eine komische Situation ist für alle im Club.»
Trainer Thomas Tuchel sprach trotz der Sanktionen von einer «guten Stimmung» in der Mannschaft. «Ich freue mich sehr darauf, wenn sich die Dinge beruhigen und wir wieder mehr über Fußball sprechen können», sagte der 48-Jährige. Nach Lille darf weniger Personal des Clubs aus London mit als gewöhnlich, weil auf den finanziellen Rahmen geachtet werden muss. «Wir können auf einem professionellen Niveau anreisen, es geht nicht um Luxus oder Bling-Bling», sagte Tuchel: «So lange wir Trikots haben und lebendig sind, werden wir hart für den Erfolg kämpfen. Das schulden wir den Leuten, die uns unterstützen.»