Die neue Präsidentin von Eintracht Braunschweig, Nicole Kumpis, sieht eine Frauenquote im Profifußball skeptisch.
«Bestimmt ist es in einigen Bereichen sinnvoll, eine Frauenquote einzurichten. Bei uns hätte das wahrscheinlich eher dazu geführt, dass die Leute mich nicht so gern gewählt hätten», sagte die 48-Jährige in der NDR-Sendung «Sportclub».
«Eine Frauenquote wirkt im ersten Zug immer aufgestülpt. Das macht auch etwas mit einem selbst: Man hat es dann nicht per Qualifikation oder per Inhalt geschafft, sondern weil die Quote erfüllt werden soll», so Kumpis weiter. «Sicherlich macht eine Quote am Anfang Sinn, um Frauen zu etablieren. Auf längere Zeit gesehen ist es immer besser, an Kompetenzen gemessen zu werden, als an einer Quote.»
In der deutschen Wirtschaft gilt seit 2016 eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent für die Aufsichtsräte von börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen. Kumpis wurde in der vergangenen Woche zur Präsidentin des Zweitliga-Absteigers Eintracht Braunschweig gewählt, ist aber aktuell die einzige Frau an der Spitze eines der 56 deutschen Profifußball-Clubs.