Der Schach-Weltverband Fide hat den früheren WM-Herausforderer Sergej Karjakin wegen Unterstützung für die russische Invasion in die Ukraine für sechs Monate gesperrt.
Die Ethikkommission des Verbandes sah es als erwiesen an, dass der Großmeister aus Russland damit das Ansehen der Sportart und des Weltverbandes beschädigt und damit gegen den Ethik-Code verstoßen hat, wie die Fide mitteilte.
«Die Äußerungen von Sergej Karjakin zum andauernden militärischen Konflikt in der Ukraine haben zu einer beträchtlichen Anzahl von Reaktionen in den sozialen Medien und anderswo geführt, die größtenteils negativ gegenüber den von Sergej Karjakin geäußerten Meinungen waren», schrieb die Kommission in ihrer Begründung. Karjakin war 2016 Herausforderer von Weltmeister Magnus Carlsen (Norwegen).
«Bin an der Seite Russlands»
Der 32-Jährige, der in der Ukraine geboren ist und seit 2009 die russische Staatsbürgerschaft besitzt, hatte auf Twitter unter anderem geschrieben: «Viele Menschen fragen, ob ich meine öffentliche Unterstützung für die Spezialoperation bedauere. Schließlich habe ich schon Einladungen zu Turnieren im Westen verloren und könnte eine Einladung zum Kandidaten-Turnier verlieren. Meine Antwort ist einfach. Ich bin an der Seite Russlands und meines Präsidenten. Egal, was passiert, ich werde mein Land in jeder Situation unterstützen, ohne eine Sekunde darüber nachzudenken.»
Karjakins Landsmann Sergej Shipow hingegen wurde von der Ethikkommission freigesprochen von dem Vorwurf des verbandsschädigenden Verhaltens. Dieser sei weniger bekannt und habe deswegen nicht so eine kraftvolle Plattform. Auch seien seine Äußerungen etwas anders und von weniger provokativem Charakter, begründete die Kommission ihre Entscheidung.