Für Seifenopern im Netflix-Stil hat Max Verstappen gerade wenig übrig. Auftritte in der Erfolgsserie «Drive to Survive» boykottiert der Formel-1-Weltmeister konsequent, das Drama auf der Strecke ist ihm genug.
Steht der Niederländer doch nach dem Auftakt-Debakel mit dem Doppel-Ausfall der Red Bulls schon vor dem zweiten Saisonlauf in Saudi-Arabien am Sonntag (19.00 Uhr/Sky) unter Druck. «Wir müssen besser werden. Wenn wir um den Titel kämpfen wollen, können wir uns nicht viele solcher Rennen wie in Bahrain leisten», sagte der 24-Jährige.
Die Sorgen des Champions, die Wiederauferstehung von Ferrari mit Bahrain-Sieger Charles Leclerc und der mögliche Titel-Dreikampf mit Superstar Lewis Hamilton – klingt nach einem perfekten Drehbuch für die nächste Netflix-Staffel. «Das ist nicht mein Ding», knurrte Verstappen jedoch. Zu sehr fühle er sich an die Trash-Doku über die schräge US-Familie Kardashian erinnert. «Es wird zu viel erfunden», behauptete der Titelverteidiger.
Red Bull: «Fehler gefunden und beseitigt»
Nötig scheint das sicher nicht. Der Start in die neue Ära mit einer radikalen Regelkur und stark veränderten Autos ist der Formel 1 gelungen. Action und Spannung sind wohl auch beim Nachtrennen auf dem ultraschnellen Stadtkurs am Roten Meer garantiert. WM-Spitzenreiter Leclerc richtet sich erneut auf enge Duelle mit Verstappen ein. «Wir haben keinen Vorteil. Wir sind auf Augenhöhe mit Red Bull, ihr Motor ist sehr stark», sagte der Monegasse.
Auch Rekordweltmeister Hamilton will sich im noch unperfekten Mercedes nicht lange hinter Ferrari und Red Bull einreihen. «Ich bin noch nicht besorgt, aber wir sollten so schnell wie möglich in diesen Kampf eingreifen», sagte der Brite. In Bahrain hatte der 37-Jährige von den Technik-Defekten der Red Bulls profitiert. Als Dritter hinter den beiden Ferrari sammelte er unverhofft viele Punkte.
So etwas wollen Verstappen und sein Team nie wieder erleben. «Sicher ist das unglücklich, aber so etwas sollte nicht passieren», mahnte Verstappen. Red Bull versicherte, der verhängnisvolle Fehler an den Autos von Verstappen und Teamkollege Sergio Perez sei gefunden und beseitigt worden. Es sei zwar noch genug Benzin im Tank gewesen. Wegen eines Vakuums habe die Benzinpumpe aber keinen Kraftstoff mehr ansaugen können. «Wir erwarten keine Probleme an diesem Wochenende», teilte der Rennstall mit.
Immerhin habe sein Team trotz des Tiefschlags auf den Schlussrunden viel lernen können, betonte Verstappen. «Das Positive ist, dass das Auto konkurrenzfähig ist. Diese Probleme sind leichter abzustellen, als wenn man ein zu langsames Auto hat», erklärte der Titelverteidiger.