Norwegische Verbandschefin kritisiert FIFA und Katar

Die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness hat den Kongress des Fußball-Weltverbandes FIFA eindringlich zu Veränderungen im Umgang mit Menschenrechten und Diversität aufgefordert.

«Die FIFA muss als Vorbild agieren», sagte Klaveness (40) während der Vollversammlung in Doha. Jeder Mensch müsse «mit demselben Respekt» behandelt werden. Die WM 2022 in Katar sei im Jahr 2010 unter «inakzeptablen Umständen und mit inakzeptablen Konsequenzen» an das Emirat vergeben worden. Der WM-Gastgeber steht seit Jahren wegen der Menschenrechtslage und den Bedingungen für ausländische Arbeiter in der Kritik.

«Die FIFA hat diese Dinge angesprochen, aber es ist noch ein langer Weg», sagte Klaveness, in deren Verband im vergangenen Jahr über einen Boykott der WM diskutiert worden war. «Die FIFA muss alle Maßnahmen ergreifen, um Veränderungen herbeizuführen.» Klaveness nannte die Rechte der LGBT+-Gemeinde – also unter anderem für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transsexuelle, sowie Menschenrechte, Diversität und Anti-Diskriminierung als Beispiele.

Der WM-Organisationschef Hassan Al-Thawadi reagierte verstimmt. «Frau Präsidentin kommt in unser Land und hat nicht versucht, uns zu kontaktieren und hat nicht versucht, einen Dialog zu starten», sagte er. Er verwies darauf, dass internationale Organisationen wie Gewerkschaften Fortschritte attestiert hatten. «Wir waren immer offen für einen Dialog. Es geht um Diskussionen. Wir haben immer offene Türen gepflegt, die Türen sind offen für alle, bevor sie ein Urteil fällen.»