Teamchef Schüttler über Kerber: «Sie ist sehr hungrig»

Der deutsche Damen-Tennisteamchef Rainer Schüttler spürt bei Angelique Kerber eine zunehmende Lockerheit. «Je älter sie wird, umso gelassener wird sie», sagte Schüttler vor der Partie im Billie Jean King Cup in Kasachstan über die 34-Jährige.

«Ich glaube, sie ist sehr hungrig. Sie möchte auf jeden Fall, in der Zeit, in der sie noch spielt – sie wird ja auch nicht jünger – das Bestmögliche erreichen.»

Der 45-Jährige hatte Kerber in der Saison 2019 für einige Monate als Trainer betreut und zuletzt vor Indian Wells für wenige Tage mit ihr trainiert. «Man sieht, dass sie körperlich weiter hart arbeitet, dass sie fit ist und Spaß am Tennis hat», sagte Schüttler.

Wer neben der deutschen Spitzenspielerin am Freitag und Samstag in Nur-Sultan gegen die kasachischen Gastgeberinnen Einzel spielt, hat Schüttler noch nicht entschieden. Andrea Petkovic fällt aufgrund einer Adduktorenverletzung aus. Laura Siegemund ist nach ihrer Knie-Operation dagegen wieder eine Option. Zudem gehören Anna-Lena Friedsam und Jule Niemeier zum Aufgebot. «Ich muss sagen, dass im Training alle einen guten Eindruck machen», sagte Schüttler.

Kasachstan wird von der Weltranglisten-19. Jelena Rybakina angeführt. Die Siegerinnen qualifizieren sich für die Finalrunde des Wettbewerbs, der früher Fed Cup hieß, im November. «Das wird ein sehr hartes Wochenende. Wenn man nur das reine Papier sieht, ist das Team von Kasachstan ein bisschen stärker in der Rangliste, was hoffentlich am Wochenende nicht immer den Ausschlag gibt», sagte Schüttler.

Kasachstan ist ein südliches Nachbarland Russlands. Der russische Angriff auf die Ukraine wirke sich auf die Bedingungen bisher nicht aus, sagte Schüttler. «Wir fühlen uns hier sehr gut aufgehoben. Ich glaube, wir mussten ein bisschen Umweg fliegen auf dem Hinweg, aber ansonsten haben wir davon zum Glück nichts gemerkt», sagte Schüttler.