Grand-Slam-Sieg und Nummer 1 der Welt – seine hochgesteckten Ziele kann Tennisprofi Alexander Zverev bislang nicht erfüllen.
Dem Achtelfinal-Aus bei den Australian Open und verpassten Titeln bei den großen Events von Miami und Monte Carlo folgte mit der frühen Niederlage in München nun der nächste herbe Rückschlag in dieser Saison. «Ich gehe in die Richtung, wo der Höhepunkt meiner Karriere sein sollte», hatte der Hamburger gesagt. Doch er hinkt den eigenen Erwartungen hinterher.
Zverevs Tennis beim 3:6 und 2:6 gegen den dänischen Teenager Holger Rune am Mittwoch war aus Sicht des Deutschen «bodenlos». Die Vorhand, die ihm schon so oft in seiner Karriere Probleme bereitet hatte, fiel quasi komplett aus. «Ich habe heute ohne Vorhand gespielt. Ich hätte im Hauptfeld gegen jeden Einzelnen verloren», gestand der 25-Jährige selbstkritisch ein. Zverev wirkte ideenlos, was seine hilfesuchenden Blicke in die Box verdeutlichten.
Und Rune? Der demonstrierte eindrucksvoll, mit welchem – vermeintlich einfachen – Mittel Zverev zu ärgern ist: Stoppbälle. Dass der Deutsche gewöhnlich meterweit hinter der Grundlinie steht, ist für die Konkurrenz keine Überraschung. Und trotzdem wurde die Schwachstelle im Spiel des Weltranglisten-Dritten abermals deutlich.
Hoffnung macht Zverev das vergangene Jahr, das mit dem Gewinn der Goldmedaille bei Olympia sein wohl erfolgreichstes ist. Auch damals verlief der Jahresauftakt nicht optimal. Zum gleichen Zeitpunkt – also nach dem Turnier in München – stand Zverev 2021 bei zwölf Siegen und sieben Niederlagen. In diesem Jahr kommt er nach seinem Achtelfinal-Aus auf 15 Siege und sieben Niederlagen (ohne Davis-Cup-Spiele). Kommt nun erneut die Wende?