Beim Rasen-Klassiker in Wimbledon werden in diesem Jahr keine Weltranglisten-Punkte vergeben.
Grund für diese gemeinsame Entscheidung von ATP und WTA sei der Ausschluss der Spieler aus Russland und Belarus wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, teilten die beiden Tennis-Organisationen mit.
Die Veranstalter des Rasen-Klassikers in London hatten im April entschieden, in diesem Jahr keine Tennisprofis aus Russland und Belarus zuzulassen. Dieser Beschluss «untergrabe die Prinzipien und die Integrität des ATP-Ranglistensystems», kritisierte die Herren-Profiorganisation nun. Mit «großem Bedauern und Widerstreben» habe man sich daher entschieden, Wimbledon die ATP-Ranglistenpunkte zu entziehen, hieß es in dem ATP-Statement.
Es sei ein fundamentaler Bestandteil der WTA, dass Spielerinnen nicht aufgrund ihrer Herkunft oder von Handlungen der Regierungen ihrer Länder bestraft werden dürften, schrieb die Damen-Organisation in ihrer Mitteilung. Außer dem Grand-Slam-Turnier in Wimbledon sind auch die Veranstaltungen im Vorfeld in Nottingham, Birmingham, und Eastbourne von dem Beschluss betroffen. Zwar sei der russische Angriff auf die Ukraine «auf das Schärfste zu verurteilen», dennoch verstoße die Entscheidung der Organisatoren in Wimbledon «fundamental» gegen die WTA-Prinzipien.
Organisatoren sprechen von «tiefer Enttäuschung»
Die Wimbledon-Organisatoren kritisierten die Entscheidungen und sprachen von «tiefer Enttäuschung». Die Beschlüsse von ATP und WTA seien «unverhältnismäßig» mit Blick auf die außergewöhnlichen und extremen Umstände der Situation und «schädlich» für alle Profi auf der Tour, hieß es in einer Mitteilung. Die Macher verwiesen erneut auf die Linie der britischen Regierung, den globalen Einfluss Russlands zu limitieren. Man berate nun das weitere Vorgehen.
Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres findet vom 27. Juni bis zum 10. Juli statt. Wimbledon ist das erste Event, das Tennisprofis wegen der russischen Invasion in die Ukraine ausschließt. Bei den am Sonntag beginnenden French Open in Paris dürfen Profis aus Russland und Belarus teilnehmen.