«Kein Actionfilm»: Geschke und Walscheid kritisieren Tour

Die beiden deutschen Radprofis Max Walscheid (29) und Simon Geschke (36) haben sich kritisch zur Streckenplanung der ersten Woche der 109. Tour de France geäußert.

«Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich kein Problem habe zu sagen, dass das einem auch Angst macht», sagte Walscheid in einem Video («Deine Tour») der ARD-Sportschau mit Blick auf die am 1. Juli in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen beginnende Frankreich-Rundfahrt.

«Auf die erste Woche freue ich mich überhaupt nicht. Was ich wirklich bemängele ist: Die Organisation weiß, dass die erste Woche supernervös ist und die Fahrer wirklich um jeden Zentimeter kämpfen», sagte Walscheids Teamkollege Geschke vom Cofidis-Rennstall. «Es wird ja schon gehofft, dass es ein Spektakel wird. Aber es wird definitiv Risiko in Kauf genommen und macht es für uns supergefährlich. Die Tour de France ist halt kein Actionfilm», ergänzte der Tour-Etappensieger des Jahres 2015. Bewusst eingebaute kleine und enge Straßen, Windkantenabschnitte und Kopfsteinpflaster nannte Geschke als mögliche Gefahrenherde für Stürze.

Die ersten drei Etappen der Frankreich-Rundfahrt 2022 finden in Dänemark statt. Danach wird das Rennen im Norden Frankreichs fortgesetzt. Die fünfte Etappe führt dabei unter anderem über die gefürchteten Kopfsteinpflaster-Passagen und endet am Eingang in den Wald von Arenberg.

Walscheid war im März bei einer Trainingsrunde in seiner Heimat nahe Neuwied frontal mit einem Auto zusammengeprallt und danach per Hubschrauber in ein Klinikum gebracht worden. Bei dem Unfall erlitt er diverse Prellungen. Eine Woche später diagnostizierten die Ärzte zudem Lungenblutungen und Ansammlung von Luft im Raum zwischen Lunge und Brustwand. «Das sind natürlich ganz, ganz schlimme Erfahrungen, mit denen man trotzdem klar kommen muss. Diese Gefahr fährt letztendlich immer mit», sagte Walscheid.