Sprinterin Alexandra Burghardt zieht aus Olympia-Silber im Bob Gelassenheit und Ansporn zugleich.
«Einerseits habe ich jetzt die nötige Ruhe. Andererseits spornt mich das natürlich alles noch mehr an, weil es ja jetzt erst richtig Spaß macht», sagte die Leichtathletin von der LG Wacker Burghausen. Bei den deutschen Meisterschaften in Berlin strebt Burghardt trotz Problemen in der Vorbereitung die Tickets für die WM vom 15. bis 24. Juli in den USA und die EM vom 15. bis 21. August in München an.
Nach ihrem Saisoneinstand Ende Mai in München, als sie bei schlechtem Wetter 11,38 Sekunden sprintete, konnte die 28-Jährige wegen muskulärer Problemen nicht wie geplant trainieren. Sie musste angeschlagen ihre Starts bei den Wettkämpfen in Rabat und Regensburg absagen. In der DM-Woche kehrte sie nun endlich auch wieder in Spikes auf die Laufbahn zurück. Aktuell belegt sie Rang sechs in der von Gina Lückenkemper mit 11,04 Sekunden angeführten deutschen Jahresbestenliste.
Die deutsche Doppel-Meisterin des Vorjahres hatte im Winter für Aufsehen gesorgt, als sie ein halbes Jahr nach den Sommerspielen in Tokio auch bei den Winterspielen in Peking an den Start ging. Dort gewann sie als Anschieberin des Zweierbobs von Pilotin Mariama Jamanka Silber.
«Wenn jetzt aus irgendeinem Grund morgen meine Karriere vorbei wäre, könnte ich sie, glaube ich, mit einem Lächeln beenden – und das wäre vor Braunschweig nicht der Fall gewesen», sagte Burghardt. In Braunschweig hatte sie im vergangenen Jahr die deutschen Meistertitel über 100 und 200 Meter gewonnen.