Angelique Kerber hat die Generalprobe für den Rasen-Klassiker in Wimbledon verpatzt. Wenige Tage vor Beginn des dritten Grand-Slam-Turniers der Tennis-Saison schied die deutsche Nummer eins beim Heim-Event in Bad Homburg als Titelverteidigerin bereits im Viertelfinale aus.
Die 34 Jahre alte Kielerin musste sich überraschend der Französin Alizé Cornet mit 4:6, 6:2, 1:6 geschlagen geben. Kerber konnte nicht an ihre guten Leistungen aus den ersten beiden Runden anknüpfen. Zwar stemmte sie sich im zweiten Satz gegen die Niederlage. Doch im dritten Durchgang zog Cornet wieder davon.
«Es war heute einfach nicht mein Tag», sagte Kerber. «Klar bin ich enttäuscht, aber trotzdem weiß ich, dass ich alles rausgeholt habe, was ich heute in mir hatte», meinte die ehemalige Weltranglisten-Erste, die in Bad Homburg auch als Turnierdirektorin fungiert.
Vor Kerber hatte bereits Sabine Lisicki den Einzug ins Halbfinale verpasst. Die 32 Jahre alte Berlinerin verlor gegen Caroline Garcia aus Frankreich mit 3:6, 6:7 (7:9). Die frühere Wimbledon-Finalistin musste sich nach 1:56 Stunden geschlagen geben. Damit sind alle deutschen Spielerinnen in Bad Homburg ausgeschieden. Wimbledon beginnt am 27. Juni.
Kerber: Sie hat «aggressiver gespielt als ich»
Kerber erwischte auf dem ausverkauften Centre Court im Kurpark von Bad Homburg eigentlich einen guten Start und schafft zum 3:2 das erste Break. Doch dann musste der dreimalige Grand-Slam-Champion sofort selbst das Service abgeben und verlor danach etwas ihren Rhythmus. Erst im zweiten Durchgang fand Kerber zu ihrer Form und dominierte nun das Geschehen.
Nach dem Satzausgleich sah es so aus, als würde Kerber den Sprung ins Halbfinale doch noch schaffen. Aber dann verschlief sie den Start in den Entscheidungssatz und fand nach einem schnellen Aufschlagverlust nicht mehr zurück in die Partie. «Der Start in den dritten Satz war wichtig und da hat sie aggressiver gespielt als ich», sagte Kerber.
Lisicki sammelt «Matchpraxis und Selbstvertrauen»
Lisicki hatte zuvor gegen Garcia ihre Möglichkeiten nicht nutzen können. Vor allem im zweiten Satz hatte die Berlinerin viele Breakchancen und vergab im Tiebreak sogar zwei Satzbälle. Dennoch zog sie ein positives Fazit. «Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, hierher zu kommen und Punkte zu sammeln», sagte Lisicki nach der Partie. «Das bringt mich weiter, auch was Matchpraxis und Selbstvertrauen angeht.» Lisicki hatte erst vor Kurzem nach langer Verletzungspause ihr Comeback gefeiert. «Das Niveau, dass ich spiele, ist Top-100-Niveau», sagte sie zufrieden.