Eine Frage zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist beim deutschen Rad-Team Bora-hansgrohe kurz vor dem Start der Tour de France unbeantwortet geblieben.
Als dem russischen Kapitän Alexander Wlassow in einer Videokonferenz via Chat die Frage gestellt wurde, was er davon halte, dass russische Tennisprofis aktuell in Wimbledon ausgeschlossen sind, er jedoch die Tour de France fahren könne, wurde die Frage vom Pressesprecher nicht weitergeleitet. Die Bitte eines anderen Journalisten, Wlassow diese Frage zu stellen, lehnte der Sprecher mit einem «Nö» ab und beendete das Gespräch. Die Tour beginnt am 1. Juli in Kopenhagen.
Wlassow hatte sich öffentlich bisher einmal Anfang März zu dem Krieg geäußert. «Wie viele Russen auch möchte ich nur Frieden. Ich bin keine politische Person und Leute wie ich wurden nicht gefragt, ob wir einen Krieg wollen. Es war für alle ein Schock und ich hoffe, dass es bald enden wird», schrieb Wlassow damals auf Instagram.
Sein Teamchef Ralph Denk sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Für mich ist das auch Diversity, dass man sich hinter eine Person stellt, egal woher sie kommt. Denn diese Person, die bei uns Alexander Wlassow heißt, kann am wenigsten etwas dafür, dass Russland und die Ukraine einen Krieg führen. Da sind andere Herren verantwortlich, dass dort Krieg ist, aber sicher nicht ein russischer Staatsbürger, der seiner Leidenschaft, dem Sport, nachgeht.»