Damen-Bundestrainerin Barbara Rittner sieht für das deutsche Viertelfinal-Duell in Wimbledon zwischen Jule Niemeier und Tatjana Maria keine klare Favoritin.
«Am Ende wird es ein enges Match mit ganz offenem Ausgang», sagte die 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Die 22 Jahre alte Niemeier steht bei ihrem Wimbledon-Debüt ebenso erstmals unter den besten Acht eines Grand-Slam-Turniers wie die zwölf Jahre ältere Maria.
«Spielerisch sehe ich Jule einen Tick vorne, weil sie einen noch stärkeren Aufschlag hat und in der Lage ist, Tatjana ihr Spiel mehr aufzuzwängen», sagte Rittner. Andererseits sei dies eigentlich auch bei der Lettin Jelena Ostapeno im Achtelfinale der Fall gewesen. «Tatjana hat oft genug eindrucksvoll gezeigt, dass sie über sich hinauswächst. Sie wird alles tun, um es Jule so schwer wie möglich zu machen.»
Zwei Deutsche im Viertelfinale
Erst zum fünften Mal in der Geschichte des Profi-Tennis stehen zwei deutsche Spielerinnen im gleichen Jahr im Wimbledon-Viertelfinale, ein direktes Duell gab es in dieser Runde nur 2012 zwischen Angelique Kerber und Sabine Lisicki.
«Tatjana hat das so wahnsinnig verdient als Highlight ihrer tollen Karriere, das ist großartig, wie sie es machen als Familie», schwärmte Rittner über die zweifache Mutter Maria, die von ihrem Ehemann Charles-Edouard trainiert und ihren Töchtern begleitet wird. «Dass Jule als Newcomerin auf der großen Bühne so zuschlägt, zeigt viel Potenzial für die Zukunft.»
Niemeier hatte im Achtelfinale ihres erst zweiten Grand-Slam-Turniers die Britin Heather Watson auf dem Centre Court mit 6:2, 6:4 bezwungen. Auch für Maria war das hart umkämpfte 5:7, 7:5, 7:5 gegen Ostapenko der größte Erfolg der Karriere.