Barça muss eventuell noch mehr Clubrechte veräußern

Der hoch verschuldete FC Barcelona muss eventuell noch mehr Clubrechte verkaufen, um millionenschwere Neuzugänge wie Weltfußballer Robert Lewandowski bei der spanischen Liga registrieren zu können.

Ohne eine solche Anmeldung, die nur bei Einhaltung der finanziellen Fair-Play-Regeln möglich ist, dürften die Spieler in der am 12. August beginnenden Saison gar nicht erst auf den Rasen. «Wir haben daran gearbeitet, alle einzuschreiben», betonte Clubpräsident Joan Laporta. «Aber falls notwendig, werden wir erneut tätig werden», zitierte ihn die Zeitung «La Vanguardia».

Erst am 1. August hatte der katalanische Verein den Verkauf einer Beteiligung von 24,5 Prozent an der Barça Licensing and Merchandising (BLM) an das Unternehmen Socios für 100 Millionen Euro angekündigt. Zuvor hatte Barça schon insgesamt 25 Prozent der TV-Rechte für 25 Jahre an die Investmentfirma Sixth Street verkauft.

Der Verkauf weiterer Clubanteile könnte nötig sein

Ob der Verein mit diesen Verkäufen wirklich genug Geld eingenommen hat, um sich den Kader mit dem deutschen Nationaltorwart Marc-André ter Stegen sowie zahlreichen Verstärkungen leisten zu können, war indes unklar. Allein für den vom FC Bayern München gewechselten Lewandowski, für den Brasilianer Raphina (Leeds United) sowie für den Franzosen Jules Koundé vom FC Sevilla gab der Club in diesem Sommer insgesamt mindestens 150 Millionen Euro aus.

Genau diese Summe ist einem Bericht des spanischen Radiosenders Cope zufolge strittig und könnte den Verkauf weiteren Clubanteile notwendig machen. Denn Barça habe die Einnahmen aus dem Verkauf der TV-Rechte für 25 Jahre an Sixth Street gegenüber der Liga mit 667 Millionen Euro angegeben. Allerdings habe Sixth Street nur 517 Millionen gezahlt, die restlichen 150 Millionen habe Barça selbst beigesteuert, indem der Verein einer gemeinsam mit Sixth Street gegründeten Tochtergesellschaft die eigenen TV-Rechte ab 2048 verkauft habe. Die Liga wolle aber nur Einnahmen von 517 Millionen Euro akzeptieren.

Eine Anfrage beim FC Barcelona zu dem Cope-Bericht blieb zunächst unbeantwortet.