Deutschlands Leichtathletik-Präsident Jürgen Kessing plädiert für eine Bewerbung um die Olympischen Spiele 2036 mit Berlin.
«Ich gehöre zu der Fraktion, die sagt: Lasst es uns versuchen, der Welt zu zeigen, dass wir aus der Geschichte etwas gelernt haben», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Und lasst uns 100 Jahre nach den schlimmen Ereignissen zeigen, dass wir es besser machen können und wir ein friedliebendes Volk sind.»
Dabei sollte man Vieles, was an Sportstätten schon da ist, nutzen – nicht nur in Berlin. «Damit könnte man auch die Kosten in einem erträglichen Rahmen halten», sagte Kessing. «Es wäre eine schöne Sache, wenn es gelänge, die Bevölkerung davon zu überzeugen, das zu wagen», meinte der Oberbürgermeister der baden-württembergischen Stadt Bietigheim-Bissingen.
Eine deutsche Olympia-Kandidatur nach den Nazi-Spielen 1936 in Berlin ist umstritten. Zuletzt war Deutschland 1972 mit den Sommerspielen in München Schauplatz des Sportgroßereignisses. 50 Jahre danach werden dort bis zum 21. August die European Championships mit neun Sportarten veranstaltet.
Die bayerische Landeshauptstadt hatte in den vergangenen Jahren zweimal versucht, die Winterspiele ins Land zu holen. Bei der Kandidatur für 2018 erhielt die südkoreanische Stadt Pyeongchang den Vorzug. Die Bewerbung für 2022 scheiterte an der Ablehnung der Bevölkerung.