Nach einem Telefonat mit Tennisspielerin Peng Shuai erhofft sich der ITF-Präsident David Haggerty eine Rückkehr seiner Sportart nach China.
«Ich hatte ein gutes Gefühl nach meinem Gespräch mit Peng und deshalb bleibe ich auch mit ihr in Kontakt», sagte Haggerty bei Sky News. «Es wäre schon, wenn ich sie persönlich treffen könnte und ich freue mich darauf, wenn ich wieder in der Lage bin, für Veranstaltungen nach China zu reisen und wenn sie wieder in der Lage ist, außerhalb Chinas zu reisen», sagte Haggerty.
Da es Peng Shuai seiner Ansicht nach gut gehe, spreche also nichts dagegen, wieder in China Turniere zu veranstalten. «Meiner Meinung nach sollte wieder Tennis, vor allem bei den Junioren, in China gespielt werden. Wir wollen, dass sich unsere Sport entwickeln und wachsen kann und China ist ein sehr, sehr wichtiger Markt für uns», sagte der Präsident des Welt-Tennisverbandes.
Pengs Fall bewegte monatelang die Welt, nachdem sie im vergangenen November im sozialen Netzwerk Weibo einem hochrangigen chinesischen Politiker sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte. Der Post wurde bald danach gelöscht. Auch hatte die staatliche Zensur jede Debatte im chinesischen Internet darüber geblockt. Seither äußerten Sportler, Politiker und Menschenrechtler ihre Sorge.
Peng hatte später bestritten, die Vorwürfe erhoben zu haben. Während der Olympischen Winterspiele in Peking im Februar hatte sie sich mit IOC-Präsident Thomas Bach zu einem Gespräch getroffen, seitdem war von ihr nichts mehr zu sehen.
Die Damentennis-Profiorganisation WTA hat wegen der Situation um Peng alle Turniere in China abgesagt. Die Herren-Organisation ATP verzichtet aktuell zwar auch auf Veranstaltungen in China, begründet das aber mit den strengen Corona-Regeln dort. Darauf beruft sich auch die ITF. «Die ITF denkt, dass Veranstaltungen in China stattfinden können, wenn die Einschränkungen nun hoffentlich gelockert werden», sagte Haggerty.