Für das deutsche Ringer-Team ist die WM in Belgrad bislang eine Enttäuschung.
Griechisch-römisch-Bundestrainer Michael Carl hat zum Abschluss der Wettkämpfe im klassischen Stil bereits ein ernüchterndes Fazit gezogen. «Wir sind unzufrieden», sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. «Es gab ein paar ungünstige Konstellationen, teilweise konnten wir die Vorbereitung aufgrund von Verletzungen auch nicht so sinnvoll nutzen wie erhofft. Aber wir müssen schon noch an einigen Dingen intensiver arbeiten, damit es nächstes Jahr mit der Olympia-Qualifikation klappt.»
Die Griechisch-römisch-Männer waren lange Zeit das Vorzeigeteam des Deutschen Ringerbunds (DRB). Dieses Jahr blieben sie bei der noch bis Sonntag andauernden WM in Serbien ohne Medaille. Fabian Schmitt in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm und Roland Schwarz (bis 82 kg) erreichten das Viertelfinale. Weiter kam keiner der neun Deutschen.
Nach dem Rücktritt des dreimaligen Weltmeisters und Olympia-Dritten von Tokio, Frank Stäbler, befindet sich die Mannschaft im Umbruch. Zudem pausiert der zweimalige Olympia-Bronzemedaillengewinner Denis Kudla international auch weiterhin. Diese Lücken konnten bisher nicht geschlossen werden. «Es gab dennoch Einzelleistungen, die mit Blick auf die anstehende Qualifikation für die Olympischen Spiele Potenzial erkennen lassen», sagte Sportdirektor Jannis Zamanduridis der dpa.
Auch für die deutschen Frauen läuft es in Belgrad bislang nicht gut. Nach Vize-Europameisterin Luisa Niemesch (Klasse bis 62 kg) und der letztjährigen WM-Zweiten Nina Hemmer (bis 55 kg) schieden nun auch Francy Rädelt (bis 76 kg) und Lisa Ersel (bis 50 kg) frühzeitig aus. Der größte deutsche Hoffnungsträger ist mittlerweile Horst Lehr (bis 57 kg), der voriges Jahr WM-Dritter und im März U23-Europameister wurde. Er führt das Team der Freistil-Männer an, das von Donnerstag an auf die Matte geht.