Bahngewerkschaft fordert bessere Sicherheitskonzepte

Weil es an Fußball-Spieltagen immer wieder zu Randalen von Fans in Zügen kommt, fordert die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mehr Sicherheitsvorkehrungen für die Zugbegleiter seitens der Deutschen Bahn.

«Wir fordern von der Unternehmensführung, dass Züge in solchen Fällen einfach stehen gelassen werden, wenn nicht gewährleistet ist, dass bei diesen Fußball-Randalezügen die Bundespolizei für Sicherheit sorgt», sagte der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert der Deutschen Presse-Agentur.

Der Chef des Gesamtbetriebsrates der Bahntochter DB Regio, Ralf Damde, forderte zudem alle Betriebsräte im Bundesgebiet dazu auf, Dienstplänen und Schichten nicht zuzustimmen, «wenn Leib und Leben gefährdet» seien und die Bahn kein ausreichendes Sicherheitskonzept vorlegen könne. «Dann kann sich die Bahn die Zustimmung vor dem Arbeitsgericht gerne erstreiten», sagte er.

Die Bahn betonte auf Anfrage: «Sicherheit steht bei uns über allem. Klar ist: Jeder Angriff gegen unsere Mitarbeitende ist einer zu viel.» Rund 4300 Sicherheitskräfte sorgten für das Unternehmen in den Zügen und auf den Bahnhöfen für Sicherheit und unterstützten damit die Arbeit von knapp 5500 Bundespolizisten. Die Zahl der Videokameras in Regional- und S-Bahnzügen habe sich auf fast 33.000 «nahezu verdreifacht».

Zuletzt hatten am Wochenende Fußballfans in Bayreuth nach einem Spiel gegen Dynamo Dresden mehrere Zugwaggons schwer demoliert. Auch Menschen wurden verletzt. Das Problem sei besonders in den unteren Ligen groß, sagte Burkert. Die Fans mieden zudem die eingesetzten Sonderzüge, um stattdessen im Regelverkehr zu den Spielen zu fahren.