Alexandra Popp: «Die Atmosphäre war einfach Wahnsinn»

Über zwei Monate nach der Fußball-Europameisterschaft in England haben sich DFB-Kapitänin Alexandra Popp und ihre Mitspielerinnen beim Heimauftritt in Dresden lange feiern lassen.

Auf der Ehrenrunde nach dem 2:1 (1:0)-Testspielsieg gegen Frankreich animierten die Vize-Europameisterinnen das Publikum noch lange nach dem Schlusspfiff zu Begeisterungswellen. 26 825 Fans im fast ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion sorgten am Freitagabend für eine großartige Stimmung. «Die Atmosphäre war einfach Wahnsinn, es hat uns beflügelt. So macht das Fußballspielen Spaß und das Gewinnen Spaß», sagte Popp, die sich selbst und dem Publikum so etwas wie ein Déjà-vu-Erlebnis bescherte. 

Wie beim 2:1 im EM-Halbfinale gegen die Französinnen erzielte die 31 Jahre alte Wolfsburgerin beide Tore (44. und 48. Minute). «Frankreich liegt mir», meinte Popp, die bei ihrer Auswechslung lautstark beklatscht wurde, später schmunzelnd.  

Mit viel Spielfreude bedankte sich das Nationalteam auch für die Unterstützung bei der EM. «Es ist einfach überragend, wie die Leute hier mitgegangen sind. Wir haben hier einfach abgeliefert, wir haben 100 Prozent gegeben wie bei der EM», sagte Torhüterin Merle Frohms. Die Clubkollegin von Popp musste nur bei einem von ihr selbst verschuldeten Elfmeter kurz vor Schluss durch Viviane Asseyi den Ball aus den Metz holen. 

Trotz ihrer zwei Tore und der Begeisterung des Publikums bleibt Popp aber dabei, dass sie sich nicht auf eine Teilnahme an der WM vom 20. Juli bis 20. August 2023 in Australien und Neuseeland festlegen möchte. Dies hatte sie zuvor mehrfach erklärt. Sie wolle da auf ihr Bauchgefühl hören, auch wenn sie derzeit sehr viel Spaß am Fußball habe. «Stand jetzt habe ich ganz klar die WM auf meinem Zettel. Ich lasse mir trotzdem alles offen», erklärte die Olympiasiegerin von 2016.  

Voss-Tecklenburg will in diese Aussagen «gar nicht so viel hineininterpretieren» und sieht das «ganz entspannt». Sie könne sich vorstellen, dass Popps Bedenken etwas damit zu tun hätten, dass sie sich nach Verletzungen immer wieder herankämpfen musste. Dies war auch vor der EM nach einem Meniskusschaden bei der Stürmerin der Fall.  Sie habe aber zu ihrer Spielführerin angesichts der Final-Niederlage von Wembley gegen England auch gesagt:  «Wir haben beide ein Finale verloren. Ich finde, so kann man nicht aufhören.» 

Ulrike John, dpa