Eine negative Bilanz zu diesem Zeitpunkt der NFL-Saison – das sind die Superstars Tom Brady und Aaron Rodgers überhaupt nicht gewohnt. Doch nach sieben Spielen haben sowohl die Tampa Bay Buccaneers wie auch die Green Bay Packers eine Ausbeute von nur drei Siegen aber schon vier Niederlagen. In Florida und Wisconsin stellt sich deswegen die Frage: Was ist da los?
«Niemand fühlt sich gut damit, wo wir gerade sind», sagte ein sichtlich zerknirschter Brady nach dem fast schon schockierenden 3:21 gegen die Carolina Panthers – einer Mannschaft, die 12 der 13 Spiele zuvor verloren hatte, mit dem dritten Quarterback angetreten war, in Christian McCaffrey ihren besten Spieler Tage zuvor abgegeben hatte und von einem Interims-Trainer betreut wurde. Bradys Trainer Todd Bowles kommentierte wohl auch deswegen: «Wir werden jetzt sehen, wie viele Leute mit Widerständen umgehen können, arg viel düsterer als jetzt kann es kaum noch werden.»
Für Brady läuft es seit dem Rücktritt vom Rücktritt überhaupt nicht wie erhofft. Nur 40 Tage nach seinem Karriereende entschied er sich doch wieder für ein weiteres Jahr in der NFL, mit dem klaren Ziel zum zweiten Mal mit den Bucs und zum achten Mal in seiner historischen Karriere den Super Bowl zu gewinnen. Einen Titelkandidaten sieht derzeit aber niemand in der Mannschaft aus Florida.
Brady: «Wir stecken da gemeinsam drin»
«Niemand fühlt sich gut damit, wie wir gespielt haben oder was wir machen. Wir stecken da gemeinsam drin und müssen uns selbst da herausziehen», betonte Brady.
Dass die Playoffs derzeit noch nicht akut gefährdet sind, liegt einzig an der Schwäche der Konkurrenz in der NFC South, in der keine Mannschaft derzeit eine positive Bilanz hat. Die Bucs stehen deswegen sogar auf Rang eins vor den Atlanta Falcos, die ebenfalls drei Siege und vier Niederlagen haben.
Die Green Bay Packers dagegen sind in der NFC North nach dem 21:23 gegen die Washington Commanders mit nun drei Niederlagen in Serie nur zweiter und werden die über Jahre im direkten Vergleich chancenlosen Minnesota Vikings wohl nicht mehr abfangen. Die stehen bei fünf Siegen und einer Niederlage – die Packers dagegen müssen eher in den Rückspiegel schauen und die Chicago Bears im Auge behalten.
Auch Rodgers Zukunft war nach Misstönen zwischen ihm und den Verantwortlichen in Green Bay in den vergangenen Monaten nicht klar. Eine Situation wie jetzt aber hatte wohl niemand vorhergesehen, als die weitere Zusammenarbeit mit dem viermal zum wertvollsten Spieler der Saison gewählten Quarterback fix war. Viele seiner vertrauten Passempfänger haben sich vor der Saison verabschiedet, darunter nicht nur Davante Adams zu den Las Vegas Raiders, sondern auch der Deutsch-Amerikaner Equanimeous St. Brown zu den Chicago Bears.
Dass die Packers es nun mit den starken Buffalo Bills zu tun bekommen empfindet Rodgers als Chance: «Vielleicht ist es gut für uns und das, was dieses Team braucht, dass uns niemand etwas zutraut und wir der Außenseiter sind.» Ungewohnt ist es allemal.