Equal-Pay-Debatte lenkt von DFB-Konzept für Frauenfußball ab

Die Debatte um gleiche Prämien für die Nationalmannschaften von Männern und Frauen hat nach Meinung von DFB-Präsident Bernd Neuendorf stark vom Konzept des Deutschen Fußball-Bundes für den Frauenfußball abgelenkt.

Der in Bielefeld erscheinenden «Neuen Westfälischen» sagte Neuendorf: «Über dieses mit vielen Experten ausgearbeitete Programm ist leider kaum gesprochen worden, weil es in den vergangenen Monaten meist nur um die Siegprämien ging.»

In dieser Debatte seien zudem verschiedene Modelle für Equal Pay vermischt worden, beklagte Neuendorf. Generell müsse sich der DFB im internationalen Vergleich nicht verstecken, betonte er. In der Diskussion hatte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu Wort gemeldet. Scholz war am 9. August zu einer Gesprächsrunde beim DFB.

Neuendorf hatte danach interne Gespräche darüber angekündigt, ob das über Jahrzehnte gewachsene Prämiensystem noch zeitgemäß sei. Er verwies aber auch darauf, dass die Märkte immer noch sehr unterschiedlich seien. Die DFB-Frauen erhielten für ihren zweiten Platz nach der Niederlage im EM-Endspiel gegen England am 31. Juli jeweils 30.000 Euro. Sollten die Männer bei der anstehenden WM in Katar den Titel holen, würden sie jeweils 400.000 Euro bekommen.