Modus, Favoriten, Hallen: So läuft die Frauen-Handball-EM

Seit 1994 gibt es die Europameisterschaft im Frauen-Handball. Die deutsche Mannschaft konnte erst einmal eine Medaille gewinnen – bei der Premiere gab es Silber. Bei der 15. Auflage startet die DHB-Auswahl einen erneuten Anlauf.

Die Deutsche Presse-Agentur beantwortet die wichtigsten Fragen zum Turnier.

Wo findet die EM statt?

Erstmals wird in drei Ländern gespielt. Gastgeber der Endrunde sind Slowenien mit den Spielorten Ljubljana und Celje, Nordmazedonien mit Skopje und Montenegro mit Podgorica. Dort trägt die DHB-Auswahl in der Morača Arena, die 2018 für 4,5 Millionen Euro modernisiert wurde und 6000 Zuschauern Platz bietet, ihre Vorrundenspiele aus. Schauplatz der Medaillenrunde ist Ljubljana.

Wer sind die deutschen Gruppengegner?

Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch bekommt es in der Gruppe D mit Polen, dem WM-Vierten Spanien und Co-Gastgeber Montenegro zu tun. «Wir wollen so abschneiden, dass es in der Hauptrunde für uns um etwas geht und wir die Chance haben, zum Finalwochenende nach Ljubljana zu gehen», formulierte Gaugisch das erste Turnierziel. 

Wie ist der EM-Modus?

Am Start sind 16 Mannschaften, die zunächst in vier Vorrundengruppen mit jeweils vier Teams spielen. Die besten Drei jeder Gruppe ziehen in die Hauptrunde ein, wo es in zwei Gruppen mit je sechs Mannschaften weitergeht. Die Vorrundenergebnisse gegen die Teams, die ebenfalls weiterkommen, werden mitgenommen. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten der beiden Hauptrundengruppen erreichen das Halbfinale. Die beiden Drittplatzierten bestreiten das Spiel um Platz 5.

Wer sind die Favoriten?

Als heißester Anwärter auf den Titel gilt Titelverteidiger Norwegen. Die Skandinavierinnen sind mit bisher acht Triumphen Rekord-Europameister und wurden im Vorjahr auch Weltmeister. Gute Chancen werden zudem Olympiasieger Frankreich eingeräumt. Zum erweiterten Favoritenkreis zählt der WM-Dritte Dänemark. Von den Topteams fehlt nur der Olympia-Zweite Russland, der wegen des Angriffskrieges in der Ukraine derzeit von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen ist. 

Wie sind die Aussichten der deutschen Mannschaft?

Die bisher letzte Medaille bei einem großen Turnier gab es für DHB-Auswahl vor 15 Jahren. Bei der WM 2007 holte Deutschland Bronze. Ein Jahr später gelang bei der Europameisterschaft letztmals bei einer Großveranstaltung der Einzug ins Halbfinale, das in den vergangenen drei Jahren jeweils knapp verpasst wurde. «Wir haben in den vergangenen Jahren schon einige gute Ergebnisse erzielt. Das Ziel ist, eins draufzusetzen und mal das Halbfinale zu erreichen», sagte Co-Kapitänin Emily Bölk.

Wo kann man die EM-Spiele sehen?

Auch dieses Mal wird es keine Übertragung im klassischen Fernsehen geben. Fans können die Endrundenspiele, darunter natürlich auch alle Partien der deutschen Mannschaft, im Internet auf Sportdeutschland.tv verfolgen.

Eric Dobias, dpa