Leipzig-Fans und RB kritisieren Kontrollen in Warschau

Fans und Club haben die aus ihrer Sicht ungerechtfertigt harten Einlasskontrollen vor dem Champions-League-Spiel von RB Leipzig in Warschau scharf kritisiert.

Fans beschrieben auf Twitter, dass Frauen sich fast entkleiden mussten und Minderjährige «anlasslos intensivst im Intimbereich betatscht» worden sein. Der Club bestätigte das auf dpa-Anfrage. Als Konsequenz entschied die aktive Fanszene, die für das Spiel gegen Schachtjor Donezk geplante Choreografie abzubauen. Zudem wurden die Fanbanner als Zeichen des Protests verkehrt herum aufgehängt.

«Wir verurteilten diese Form der Kontrollen und haben bereits bei der UEFA eine Beschwerde über das aus unserer Sicht zu harte Einlassprozedere eingelegt», teilte RB nach dem klaren 4:0-Sieg gegen Donezk mit und bezeichnete die Einlasskontrollen als «unverhältnismäßig». Nach ersten Kontrollen durch einen Ordnungsdienst soll die Polizei übernommen haben. Dabei soll Fans unter anderem «mit einer Taschenlampe in die Unterwäsche geleuchtet» worden sein, hieß es in einer RB-Mitteilung.

Zudem seien mehrere Fans aufgefordert worden, «ihre Schals im Rahmen der Kontrollen abzulegen». Diese durften sie laut des Clubs nach den Kontrollen nicht wieder aufnehmen. «Zwei Personen wurden im Rahmen der Kontrollen darüber hinaus in Gewahrsam genommen», wie RB bestätigte. Der Verein stehe bereits mit der deutschen Botschaft in Warschau in Kontakt – «für den Fall, dass diese RBL-Fans über Nacht in Warschau bleiben müssen», hieß es.