Antisemitismusvorwürfe: Brooklyn Nets suspendieren Irving

Die Brooklyn Nets haben den umstrittenen Basketball-Star Kyrie Irving für mindestens fünf NBA-Spiele suspendiert. Irving habe in einer Presserunde die Gelegenheit ungenutzt gelassen, unmissverständlich klarzustellen, dass er keine antisemitischen Überzeugungen habe.

«Sich nicht von Antisemitismus zu distanzieren bei einer solch klaren Gelegenheit, ist zutiefst verstörend», hieß es in der Mitteilung der Nets. Das stehe im Widerspruch zu den Werten der Organisation, und Irving sei deswegen derzeit ungeeignet, mit den Nets in Verbindung gebracht zu werden. Erst im Anschluss an die Suspendierung entschuldigte sich Irving doch noch öffentlich in einem Instagram-Post.

Der 30-Jährige hatte zuletzt via Twitter einen Link zu dem als antisemitisch kritisierten Film mit dem Titel «Hebrews to Negroes: Wake Up Black America» geteilt, den US-Medien außerdem als rassistisch und frauenfeindlich, homo- sowie islamophob einstuften. Am Vortag hatten die Nets gemeinsam mit Irving noch eine Stellungnahme veröffentlicht und jeweils eine Spende über 500.000 US-Dollar an eine Antidiskriminierungs-Organisation angekündigt. Irving vermied allerdings eine direkte Entschuldigung und wurde dafür auch von NBA-Boss Adam Silver scharf kritisiert. Er sei enttäuscht, schrieb Silver, und kündigte ein Gespräch mit dem Profi an.

Nach seiner Suspendierung veröffentlichte Irving einen Kommentar auf Instagram und entschuldigte sich für den Schmerz, den er Juden bereitet habe. «Ich habe zunächst emotional reagiert, weil ich ungerechtfertigter Weise als Antisemit abgestempelt worden bin, anstelle mich auf den Heilungsprozess meiner jüdischen Brüder und Schwestern zu konzentrieren, die durch hasserfüllten Bemerkungen in der Dokumentation verletzt wurden», schrieb Irving.