Die Füchse Berlin haben ihre erste Saison-Niederlage in der Handball-Bundesliga kassiert.
Einen Tag nach dem Patzer von Rekordmeister THW Kiel beim 32:33 gegen den TBV Lemgo-Lippe verlor der Hauptstadt-Club überraschend beim bisher sieglosen Schlusslicht GWD Minden mit 27:32 (15:11) und zudem Rechtsaußen Valter Chrintz mit einer Knieverletzung.
«Das war ein herber Rückschlag. Wir haben so viele eklatante Fehler gemacht und den möglichen Sieg weggeworfen», kritisierte Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar beim Pay-TV-Sender Sky.
Ähnlich bewertete Trainer Jaron Siewert den Auftritt der Berliner, die nun 17:3 Punkte auf dem Konto haben. «Die Niederlage und die Verletzung sind sehr bitter», sagte er. «Nach dem Ausscheiden von Chrintz haben wir den Faden verloren. Dass wir so viele technische Fehler machen und in der Abwehr kaum noch Zugriff haben, darf uns nicht passieren, auch wenn sich ein wichtiger Spieler verletzt.»
Chrintz war beim Stand von 19:16 (41.) für die Gäste nach einem Wurf so unglücklich gelandet, dass er nach einer längeren Behandlungspause vom Parkett getragen werden musste. Danach ging bei den Berlinern, die in der ersten Halbzeit bereits Linksaußen Hans Lindberg mit einer Roten Karte verloren, nichts mehr.
Gedrückte Stimmung herrschte auch am Samstag in Kiel. «Das war ein bitterer Abend für uns. Wir müssen uns jetzt als Team der Situation stellen», sagte THW-Trainer Filip Jicha nach der ersten Heimniederlage gegen Lemgo seit 20 Jahren. Mit 14:4 Zählern belegt Kiel derzeit nur den fünften Tabellenplatz. Kapitän Domagoj Duvnjak redete nach der unerwarteten Pleite Klartext. «Lemgo hat verdient gewonnen. Wir haben schlecht gespielt, hatten nicht die notwendige Energie, nicht die Körpersprache», sagte der Kroate.