Sardar Azmoun vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen steht im WM-Aufgebot des Iran. Der 27-Jährige gehört zu dem vom iranischen Verband veröffentlichten Kader. In der Bundesliga hatte Azmoun den Leverkusenern zuletzt wegen einer Wadenverletzung gefehlt.
Die Auswahl von Nationaltrainer Carlos Queiroz hatte am Donnerstag im letzten Testspiel mit 1:0 (1:0) gegen Nicaragua gewonnen. Zum WM-Auftakt trifft der dreimalige Asienmeister auf England. Der Iran spielt in Gruppe B dann noch gegen die USA und Wales.
Angesichts der Unruhen im Iran hatte sich Azmoun im September über die sozialen Medien an das Regime gerichtet. «Schämt euch, die ihr Menschen so leicht tötet. Lang leben die iranischen Frauen.»
Im Iran protestieren seit Mitte September Menschen gegen die Regierung und das islamische Herrschaftssystem. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil die junge Frau nach ihrer Darstellung gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen hatte.
Auch zahlreiche Fußballer gehören zu den Kritikern, unter anderem die ehemaligen Bundesliga-Profis Ali Karimi (Bayern und Schalke) und Ali Daei (Bielefeld, Bayern und Hertha) sowie Azmoun.