Schmadtke zur Katar-WM: «Damit will ich nichts zu tun haben»

Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg hat die Austragung der Fußball-WM in Katar kritisiert: «Ich finde das WM-Vergabeverfahren unterirdisch.»

«Und was dem Fass komplett den Boden ausgeschlagen hat, ist der WM-Botschafter, was er gerade über Homosexualität erzählt hat. Damit will ich nichts zu tun haben. Punkt», sagte der 58-Jährige der «Wolfsburger Allgemeinen Zeitung». Nach Katar werde er «nicht fliegen. Mich zieht da gerade nichts hin.»

Bemerkenswert ist diese Aussage vor dem Hintergrund, dass dem WM-Gastgeber über die Investmentsparte seines Staatsfonds QIA 10,5 Prozent der Volkswagen-Aktien gehören. Die VfL Wolfsburg Fußball GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des VW-Konzerns.

Katar habe als künftiger Gas-Lieferant eine große Bedeutung für Deutschland. Man dürfe deshalb «nicht alles über einen Kamm scheren», sagte Schmadtke. «Nichtsdestotrotz gibt es einfach eine Vielzahl von Dingen, die dort passiert sind und dort passieren, die die große Freude des sportlichen Wettkampfs überdecken.» Er wisse nicht einmal, «ob ich mir die WM-Spiele überhaupt vorm TV anschauen werde. Mich drängt es nicht so wie in den Jahren zuvor, in denen ich mich auf solch ein Turnier gefreut habe.»