Klinsmann: «Sollten dem Ganzen eine Chance geben»

Der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann lehnt eine Vorverurteilung des WM-Gastgebers Katar ab.

«Die Diskussion um Katar hätte man viel früher führen müssen. Jetzt sollte man Katar einfach die Chance geben, die WM umzusetzen. Das haben sie verdient, und es ist das erste Mal, dass eine WM in der Region stattfindet. Die Stadien sind erstklassig, die Spiele werden top sein, da bin ich mir sicher», sagte der Weltmeister von 1990 der «Rheinischen Post».

Nach seinen Eindrücken beim Arab-Cup im vergangenen Jahr rechnet Klinsmann in Katar mit einer fantastischen Stimmung. «Die Stadien werden beben, es wird eine Riesenstimmung herrschen. Und es wird in Doha auch Fan-Festivals geben – aber eben auf andere Art. Dass die Fans in Deutschland mit einer ungewohnten Stimmung in das Turnier gehen, ist klar, wir sind es gewohnt, diese Fußballfeste im Sommer zu feiern. Wir sollten einfach dem Ganzen eine Chance geben und hoffen, dass uns die Mannschaft mit tollem Fußball mitreißt», ergänzte der frühere Stürmerstar. 

Der deutschen Mannschaft traut Klinsmann durchaus etwas zu. «Grundsätzlich hat jede deutsche Mannschaft, die zu einer WM fährt, das Potenzial, den Titel zu holen. Denn wir gehören qualitativ einfach zu den besten Fußball-Nationen», sagte Klinsmann. Neben Deutschland zählt er Frankreich, Spanien, England und Portugal zu den «üblichen Verdächtigen» auf den Titelgewinn. «Dazu kommen die zwei Mega-Kaliber Brasilien und Argentinien, die für mich die Top-Anwärter auf den Titel sind», so Klinsmann.