Claudia Roth zweifelt Sicherheitsgarantien für Homosexuelle

Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), zweifelt an Katars Sicherheitsgarantien für Homosexuelle bei der Fußball-Weltmeisterschaft.

«Es stellt sich die Frage, inwieweit Sicherheitsgarantien wirklich gelten, die der Innenministerin bei ihrem Besuch in Katar gegeben wurden», sagte die 67-Jährige dem «Spiegel».  

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte vor zwei Wochen nach eigener Aussage eine Sicherheitsgarantie durch Katars Premierminister erhalten. Diese Garantie soll demnach für den Schutz homosexueller Fans genauso gelten wie gegen mögliche rassistische oder auch antisemitistische Übergriffe. Vergangene Woche bekräftigte das Bundesinnenministerium, dass es keinen Anlass gebe, an dieser Garantie zu zweifeln.

Roth begründete ihre Zweifel unter anderem mit den jüngsten Aussagen des katarischen WM-Botschafters, Khalid Salman, der Homosexualität in einem ZDF-Interview als «geistigen Schaden» bezeichnet hatte. «Die Äußerungen des WM-Botschafters von Katar zum Schwulsein sind unterirdisch und absolut inakzeptabel», sagte Roth. 

Die Sicherheit und Freiheit der Menschen der LGBTQI+-Community ist neben den Lebensbedingungen für die Millionen ausländischen Arbeiter in Katar eines der großen und besorgniserregenden WM-Themen. LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender. Oft werden auch die Varianten LGBTQ, LGBTQI oder LGBTQIA+ verwendet. Jeder Buchstabe steht für die eigene Geschlechtsidentität oder die sexuelle Orientierung.

Das WM-Turnier wird am Sonntag mit dem Spiel zwischen Gastgeber Katar und Ecuador eröffnet.