Ghana-Coach Addo zu Kritik: «Es ist immer dasselbe»

Vor dem womöglich vorentscheidenden Gruppenspiel gegen Südkorea weist Ghanas Nationaltrainer Otto Addo jegliche Kritik am Spielstil seiner Mannschaft zurück.

Vor allem von ghanaischen Medien war nach dem 2:3 gegen Portugal bemängelt worden, die Black Stars hätten zu defensiv und ehrfürchtig agiert. «Es ist immer dasselbe. Wenn wir verlieren, bin ich schlecht. Wenn wir gewinnen, bin ich ein Genie», sagte der 47-Jährige. «Es ist ihr Job, aber viele von Ihnen haben nie professionell Fußball gespielt. Ich weiß zwar ein wenig über Medizin Bescheid, kann einem Arzt aber auch nicht sagen, was zu tun ist.»

Ghana steht am Montag (14.00 Uhr MEZ/ARD und MagentaTV) gegen Südkorea bereits gehörig unter Druck. Schließlich ist es das Ziel, die Gruppenphase zu überstehen und das Achtelfinale zu erreichen. Ausgerechnet Addo hat an der erfolgreichen Karriere von Südkoreas Star Heung-min Son einen Anteil. «Ich hatte ihn als Spieler in der U19 in Hamburg», sagte Addo. Es sei gerade bei Jugendspielern immer schwer, eine Entwicklung vorherzusagen. «Aber ich habe in ihm etwas gesehen und ihn der ersten Mannschaft vorgeschlagen. Er hat eine tolle Karriere.»

Mit Rückblick auf das Portugal-Spiel entschuldigte sich Addo für seine Kritik am Schiedsrichter. «Ich war etwas emotional und hoffe, dass ich keine Strafe bekomme», sagte der frühere BVB-Profi. Addo hatte die Entscheidung kritisiert, die zu einem Elfmeter und anschließender Führung für Portugal geführt hatte. Nach seinem Empfinden hätte sich der Videoassistent einschalten müssen. «Jeder macht Fehler, wir sind alle nur Menschen. Wir konzentrieren uns jetzt auf Dinge, die wir beeinflussen können.»