Jonas Gelsen hat den traditionellen Langstreckentest des Deutschen Ruderverbandes (DRV) im Einer gewonnen.
In Abwesenheit des erkrankten Weltmeisters Oliver Zeidler verwies der 21 Jahre alte Frankfurter nach 6000 Metern auf dem Dortmund-Ems-Kanal seine Konkurrenten Marc Weber (Marburg) und Oliver Holtz (Rostock) mit deutlichem Vorsprung von 17 Sekunden auf die Plätze zwei und drei. Im Frauen-Skiff gewann Pia Greiten aus Osnabrück vor Tabea Schendekehl (Dortmund) und Maren Völz (Potsdam). Die WM-Siebte Alexandra Föster (Meschede) musste sich mit Rang sechs begnügen.
Der Langstreckentest ist nach rund zweimonatiger Wettkampfpause die erste Leistungsüberprüfung der neuen Saison, in der die meisten Startplätze für die Olympischen Spiele 2024 in Paris vergeben werden. Die Ergebnisse aus Dortmund dienen den Trainern als Hilfe bei der Kaderzusammenstellung.
Platz im Achter möglich
So steigen für die Athleten aus den schnellsten Zweiern ohne Steuermann die Chancen auf einen begehrten Rollsitz im Deutschland-Achter. Mit ihrem überraschenden und knappen Sieg meldeten die Nachwuchsruderer Paul-Eric Klapperich und Jasper Angl (Bonn/Münster) Ansprüche an. Zweiter und Dritter wurden die Duos Wolf Niclas Schröder/Torben Johannesen (Berlin/Hamburg) und Olaf Roggensack/Mattes Schönherr (Berlin/Potsdam). Der aus dem Skull- in den Riemenbereich zurückgekehrte ehemalige Achter-Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) kam mit Mark Hinrichs (Limburg) als Vierter ins Ziel.
Nach der historisch schwachen WM zwei Monate zuvor in Racice (Tschechien) mit nur einmal Gold in den 14 olympischen Klassen wollen die deutschen Ruderer wieder zur Weltspitze aufschließen. Diverse krankheitsbedingte Absagen bei der Leistungsüberprüfung in Dortmund dürften dieses Vorhaben erschweren. «Das ist schon schade. Generell muss ich sagen, dass ich aktuell schon etwas unruhig bin. Der Saisonstart ist auch durch die vielen Ausfälle nicht zufriedenstellend», klagte Cheftrainerin Brigitte Bielig.