Aus oder nicht aus? Japans 2:1-Siegtor im Gruppenspiel gegen Spanien, das für Deutschland letztlich das WM-Aus bedeutete, hat am Donnerstagabend für große Kontroversen gesorgt.
Spaniens Trainer Luis Enrique war von den im Netz kursierenden Bildern regelrecht irritiert. «Ich habe ein Bild gesehen, das muss manipuliert sein. Das kann nicht das wirkliche Bild sein. Es muss manipuliert sein», sagte Enrique kurz nach Mitternacht im Pressekonferenzraum des Chalifa International Stadions von Al-Rajjan.
Bei Twitter wurden Fotos kommentiert, auf denen es so aussah, als ob Kaoru Mitoma den Ball erst deutlich hinter der Linie in die Mitte beförderte, wo Ao Tanaka zum 2:1 einschoss. Ein bisschen Grün des Rasens ist auf diesen Bildern zwischen Torauslinie und Ball zu sehen – für die Frage, ob der Ball außerhalb des Spielfelds ist, ist jedoch nicht seine Auflagefläche relevant, sondern dass er vollständig die Linie überquert hat.
Referee Victor Gomes aus Südafrika stand mehrere Minuten auf dem Rasen und wartete, bis die Überprüfung des Video Assistant Referees (VAR) vorbei war. Dann gab Gomes das Tor, das Japan am Ende den Gruppensieg und Deutschland das vorzeitige WM-Aus bescherte.
«Das ist eine Millimeter-Entscheidung. Wenn ich das so sehe, würde ich sagen, das ist okay», sagte TV-Expertin Almuth Schult am Abend in der ARD. Im Gegensatz zur Torlinie gibt es bei der Torauslinie kein automatisches technisches Hilfsmittel. Es war deshalb eine der längsten Video-Überprüfungen bei diesem Turnier. Gomes sah sich die Szene nicht selbst am Monitor an, sondern bekam die Entscheidung aufs Ohr.